Simon Nuchterns (Die Hyänen, Big Snuff) vierte Regiearbeit ist ein Slasher alter Schule, der leider in der Mitte einen Durchhänger hat und sich ansonsten eine höhere Wertung verdient hätte. Desweiteren wurde "Silent Madness" in 3D gedreht, was man an einigen Effekten, zum Beispiel dem fliegenden Hammer beim ersten Mord, unschwer erkennen kann.
Dr. Joan Gilmore (Belinda Montgomery) kommt dahinter, dass ihrem Kollegen Dr. Kruger (Roderick Cook) ein schwerer Fehler unterlaufen ist. Nun ist der Mörder Howard Johns (Solly Marx) auf freiem Fuß. Er richtete vor einigen Jahren ein Massaker in einem Studentenwohnheim an. Genau dorthin kehrt er zurück, doch die Klinik will den Fehler vertuschen, so will ihn Joan auf eigene Faust finden. Sheriff Liggett (Sydney Lassick) ist dabei keine große Hilfe, doch Reporter Mark (David Greenan) will Joan helfen. Da jetzt die Ferien beginnen, sind nicht mehr viele Studentinnen da, doch Johns hat mit dem Morden schon begonnen. Derweil schickt auch Dr. Kruger zwei von seinen Pflegern los, welche Johns einfangen sollen und auch Joan steht auf der Abschussliste.
Hier bricht der Killer nicht aus der psychatrischen Klinik aus, sondern wird ausversehen entlassen. Es gab eine Namensverwechslung und da die Klinik im Moment hoffnungslos überfüllt ist, werden einige Patienten entlassen. Der Plot von "Silent Madness" revolutioniert das Genre in keinster Weise, hebt sich jedoch von anderen Genrevertretern deutlich ab. So geht es nicht nur um den mordenden Johns, sondern auch um Joan, die versucht diesen Fehler publik zu machen. Doch Dr. Kruger weiss dies gut zu vertuschen und auch die Leiterin der Klinik ist nicht lange auf Joans Seite. Obendrein hat sich Kruger eine Station in der Klinik eingerichtet, wo er seine Patienten mit sehr fraglichen Methoden behandelt. Auch dies deckt Joan auf und läuft somit Gefahr, bald selbst dort zu landen, denn Kruger will natürlich seinen Ruf und auch die Klinik schützen. Natürlich darf auch Johns schnell mit dem Morden beginnen, auch in seiner Vergangenheit gibt es ein Geheimnis, welches am Ende erst gelüftet wird. Doch diese Enthüllung sorgt für eine echte Überraschung und betrifft den Grund warum er überhaupt damals eingeliefert wurde.
In einer Rückblende bekommen wir erzählt, was Johns damals im Studentenwohnheim "Alpha Omega" angerichtet hat. Ein oft verwendeter Ort für einen Slasher und das Wohnheim hat einen großen Keller mit vielen Tunneln, wo sich Johns verstecken kann. Nuchtern lässt seine Kulisse bedrohlich wirken, doch es fehlt noch der letzte Schliff. Es lässt sich oft erahnen, wann Johns zuschlägt und wer das nächste Opfer ist. Der Bodycount ist mittelmäßig, die Morde verlaufen sehr unterschiedlich, denn John benutzt jedesmal eine andere Mordwaffe, was für Abwechslung sorgt. So muss ein Vorschlaghammer herhalten, einem Opfer wird der Kopf im Schraubstock zerquetscht, die Bohrerszene ist auch nicht ohne und auch mit dem Messer wird gemordet. Zieht man einen Vergleich zu der "Freitag der 13." Reihe, steht "Silent Madness" dem in kaum etwas nach.
Leider ist der Mittelteil sehr zäh geraten. Die Morde konzentrieren sich auf das erste- und das letzte Drittel. Hier debatiert Joan mit dem Sheriff, lernt den Reporter Mark kennen und quartiert sich im Studentenwohnheim ein. Hier dümpelt "Silent Madness" ein wenig vor sich hin, bevor es wieder richtig zur Sache geht. Besonders das ausartende Finale ist Nuchtern gut gelungen. Hier kommen auch noch die zwei unsympathischen Pfleger ins Spiel, welche nicht nur Johns unschädlich machen sollen.
Belinda Montgomery (Phantom Town, Blackout) macht ihre Sache ordentlich und Stuntman Solly Marx gibt einen dämonischen Killer ab, der trotz seiner schmalen Statur, dem Zuschauer das Fürchten lehrt. Die üblichen Teeniecharaktere bleiben ausgeschlossen, somit ist das Niveau für einen Slasher durchaus überdurchschnittlich.
Überraschend atmosphärischer 80er Jahre Slasher mit ordentlicher Story und glaubwürdigen Darstellern. Die Morde sind für das Entstehungsalter recht heftig, leider bricht "Silent Madness" in der Mitte ein und spannungstechnisch fehlt der letzte Schliff. Für den Slasherfan eine absolute Empfehlung. Daher 6,5 Punkte von mir.