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Auf einem Campus eines Colleges geht ein Killer um, der von seinen Opfern Körperteile mitnimmt und jeweils eine goldene Münze hinterlässt. Die Anzeichen deuten auf einen alten Kult hin, bei dem die Anhänger aus den Leichenteilen einen Körper zusammensetzen, der ihrer Hundegottheit geopfert wird. Der Sheriff wird es nicht leid, immer wieder zu betonen, dass er gar nicht weiss, was er tun soll. Das bekommt der Zuschauer ohnehin ständig zu sehen, wenn sich der trottelige Ordnungshüter im Rentenalter unfreiwillig zum Affen macht. Nervtötende Dialoge, die einfachste Sachverhalte von zwei Sätzen auf fünf Minuten ausdehnen, sowie anscheinend komplett totalverblödete Charaktere weisen zielstrebig darauf hin, dass Regisseur Christopher Lewis eine Mischung aus Soap-Oper und Horrorfilm drehen wollte, womit er der erste war, der ein Direct-to-video-Projekt unternahm. Für die Nachwelt hat diese Low-Budget-Produktion dementsprechend einen gewissen Stellenwert, was die daraus resultierenden Möglichkeiten für spätere Independent- und B-Moviefilmer angeht, ihre Werke den Konsumenten zu erschließen. Abgesehen davon, fällt bei heutiger Betrachtung allerdings mehr der bizarre Charakter dieser Horrorsoap auf, die z.B. zu keinem Zeitpunkt einen atmosphärischen Höhepunkt markieren kann. Selbst wenn die satanischen Sektierer mit Kutten ihre Messe zu Ehren ihres "Gott-Teufels Caninus" abhalten, oder der Killer sich in Slashermanier durch die subjektive Kamera des nächtlichen Studentenwohnheims mordet. Spannung sucht man auch vergeblich, allein schon, weil die dünne Handlung auf einem Bierdeckel unterzubringen wäre. Um trotzdem auf Spielfilmlänge zu kommen wird der Zuschauer bei den Ermittlungen ständig durch die fünftklassigen Schauspieler penetriert, die selbst bei Serien wie "Dallas" oder "Denver Clan" zur dritten Wahl gehören würden. Allein schon Charles Ellis als Sheriff wirkt wie eine Mischung aus Mrs. Elli und Onkel Dittmeier, nie gab es in der Geschichte des Horrorfilms so durchweg unattraktive Darsteller zu beäugen (man beachte das vermeintliche Heldenpärchen: Mrs. Piggy und der Dorftrottel). Fernab heutiger Horror-Soaps mit schicken Teenies dümpelt dieser lahmende Film, abgesehen von ein paar blutigen Morden vor sich hin, bis die Auflösung jeder Beschreibung spottet. In der ersten Hälfte gibt es sogar einige richtig gorige Szenen, bei denen das Hackebeil des Mörders teils für sehenswerte Kunstblut- und sogar Splatterszenen sorgt. In diesen (wenigen) Sequenzen ist die stoische Gelassenheit, mit der gedreht wurde (gefühltes Tempo: "Lindenstraße") angesichts der vereinzelt erstaunlich ausgebreiteten Darstellung von Vorteil, ansonsten muss der Betrachter mit Galgenhumor und Schadenfreude vorlieb nehmen, um diesem Schund etwas abzugewinnen. Das wiederum ist angesichts der absurden Dialoge und der dazu passenden Schenkelklopfer-Synchro gar nicht so schwer, ein Höhepunkt ist immer wieder der besagte Sheriff, besonders, wenn er mit schlecht sitzendem Kopfverband aussieht, wie seine eigene Oma mit Turban. Abschließend noch ein schönes Zitat, das der alte Knacker dem Täter entgegenbringt: "Wir haben dich doch nicht erzogen, damit du so was tust." Das wäre ja auch noch schöner. Einziges Problem, um alle diese wertvollen Lebensweisheiten nicht zu versäumen ist leider, wach zu bleiben und nicht vorher einzuschlafen.

Fazit: Abgesehen von viel unfreiwilliger Komik und wenigen netten Goreszenen eine filmisch komplette Niete mit historischem Wert. 4/10 Punkten

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