Ein Kostümfilm und Serienmörderthriller von überwältigender Schönheit und mit einer imposanten Bildersprache. Kameraführung, Musikuntermalung und Szenenwechsel verschmelzen rhythmisch miteinander, wodurch eine fast hypnotische Wirkung entsteht. Man wird regelrecht in die ruhige und morbide Geschichte hinein gesogen, so dass einem die lange Laufzeit trotz relativ weniger Action oder mangelnder grausamer Einzelheiten der Morde nicht weiter stört. Nicht so gelungen ist aber der aufgesetzte Twist beim Freilassen des Duftes während der geplanten Hinrichtung des Protagonisten, denn ab da degeneriert das poetische Werk zu einem gewöhnlichen bombastischen Kunstfilm und auch noch zu einem sehr kitschigen. Auch die von ihrem Ziel regelrecht besessene Hauptfigur bleibt zu unnahbar und synthetisch, um zur Identifikation einzuladen.
6 von 10.