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Getrieben von der fixen Idee ein Filmstar zu werden, fährt Mary nach Hollywood, wo sie für ein Internetprojekt vorspricht. Bereits dort sind die Kriterien klar ersichtlich, denn ihre Mitbewerberinnen scheinen in erster Linie notgeil, exhibitionistisch und schwer gewillt, Sex mit jedem und überall vor den laufenden Kameras des Hauses zu haben. Tolle Dialoge wie "Mrs. Blow, haben sie einen Job ..." gesellen sich dazu, selbst "die Sonne ist echt geil". Wie einen Porno ohne Pornoszenen dreht Miles Feldman seinen Horrorthriller ab, der in erster Linie einen Haufen untalentierter Darstellerinnen präsentiert, die sich gegenseitig anzicken, einzig am Grad ihrer kosmetischen Eingriffe zu unterscheiden. Die Optik ist dementsprechend billig und die Kamera ist eher verwackelt als bewegt, denn nebenbei soll dieser von plattem Erotikgesabbel triefende Low-Budget-Streifen auch noch ein Slasher sein. Durch einen völlig zusammenhanglosen Doppelmord bei einem Fotoshooting bekommt der Zuschauer schon ziemlich schnell den maskierten Killer zu sehen, der später auch in der Internet-Arena auftaucht. Und wie der sich so durch die verblödete Schar metzelt, fallen zwei Dinge auf: Zum einen gibt es trotz einiger Blutlachen quasi keine SFX im Gorebereich zu bestaunen und zum anderen sind seine begleitenden Kommentare fast noch dämlicher als die von seinen Opfern. Es muss mit Sicherheit nicht intellektuell zugehen in einem Teenieschlitzerfilmchen, doch diese Darbietung ist weder atmosphärisch noch spannend, sondern plätschert unbeholfen vor sich her. Schier alles ist ein Ausbund an sexistischer Dümmlichkeit, bis die geplagten Ohren glühen, irgendwo zwischen "Big Brother" und einer beliebigen Soap befindet sich "Voyeur.com". Die langweilige, einschläfernde Wirkung wie eine "Girlscamp"-Folge ist sicher so gewollt, weil das themenspezifisch nämlich unheimlich authentisch und real rüberkommt (dachte sich vielleicht Herr Feldman), für alle, die einen Thriller oder Horrorfilm erwarten, ist das unerträglich. Das tiefschürfendste und gleichsam lachhafteste sind wohl Marys Gedankeneinschübe über ihr größtes Problem, nämlich sich nicht "einfach ausziehen und von irgendwelchen Leuten durchficken" lassen zu können. Sex sells dachte sich Miles Feldman wohl, doch wenn das Budget für die Schönheitschirurgen drauf geht, bleibt sichtlich nicht mehr viel für den Film übrig.

Fazit: Filmischer wie verbaler Durchfall mit einem Minimum an Genreverständnis gepaart, das sind die typischen Züge eines Miles-Feldman-Films. 2/10 Punkten

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