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Mal wieder eine sehr seltsame Mischung die der Zuschauer mit dem Film "Burning Paradise" von Ringo Lam zu sehen bekommt. Irgendwo zwischen Martial Arts, Splatter, Komödie, Fantasy, Horror und Abenteuerfilm hat Lam seinen Film platziert. Erstaunlich, das der Film bei sovielen Einflüssen verschiedenster Genres letztlich doch nicht voll überzeugen kann. Das liegt zum Einen an einigen Szenen die unfreiwilig komisch daherkommen und zu anderen daran, das die verschiedeen Stile immer dann eingesetzt werden, wenn es gerade absolut nicht passt.

Die Story bietet im Grunde wenig neues. Ein tyrranischer Herrscher, der hier zu dem noch eine Art Diener und gleichzeitig Gefangener der Hölle ist, lässt die Mönche eines Klosters gefangen nehmen. 2 können fliehen und kämpfen sich durch bis zu einer Hütte, wo sie auf eine Hure treffen. Während der alte Mönch stirbt, wird der junge zusammen mit der Hure, in den "Tempel der roten Lotusblüte" gebracht, wo der Herrscher bereits auf sie wartet. Während er den Mönch einsperrt, macht er die Hure zu seiner Braut.
Natürlich kann der Mönch raus, und kämpft, zuerst gegen dann mit einem anderen Mönch, gegen den Herrscher und seine Untergebenen. Dabei stellen sie fest, das der Tempel mit allerlei Fallen ausgestattet ist, und auch der Herrscher nicht so ohne weiteres den Tempel verlassen kann.

Die Kämpfe sind teilweise übertrieben blutig und auch Körperteile können da schon mal blutig abgeschlagen werden. Zudem gibt es eine, zumindest tricktechnisch gut gemachte, Enthauptung eines Pferdes, sowie einige andere blutige Szenen. Der Rest ist Martial Arts auf hohem Niveau. Wobei man keine wirklich neuen Dinge präsentiert bekommt. Der Film wirkt, insbesondere bei den Kämpfen, erstaunlich altmodisch. Die Choreographie ist nichts desto trotz sehr gut gelungen und auch der Einsatz von Wire-work wird nicht übertrieben. Auch eine schöne Abwechslung zum Standard Martial Arts Film sind die Fallen im Tempel, auch wenn zum Beispiel die tödlichen Speerspitzen im Boden, bei Kontakt bedenklich wackeln und irgendwie doch stark an Gummi erinnern.
Solche Szenen gibt es leider öfter, in denen die eigentlich tollen Kulissen im inneren des Tempels der in einen Berg gebaut wurde, einfach durch puren Kontakt wackeln. Auch sehr schön ist es, wenn sich ein felsiger Boden als Matte herausstellt, die nach gibt wenn einer der Kämpfer draufffällt. Auch der seltsame Einsatz von Humor will nicht so recht passen. So wird erst blutig gekämpft, dann werden alberne Witzchen gemacht, dann wieder blutig weiter gekämpft. Das passt einfach nicht, da wäre es sicher besser gewesen komplett auf den Humor zu verzichten und einen ernsteren Film zu machen.

"Burning Paradise" ist somit letztlich ein sehr zwiespältiges Werk von Ringo Lam, der doch schon oft gezeigt hat, dass er es eindeutig besser kann. Auch die netten Kampfszenen und schöne Kulissen können den Film somit leider nicht vor dem Mittelmaß bewahren.

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