Wieder mal eine Beziehungskomödie, aber eine ziemlich gute...
Wegen Trunkenheit am Steuer wird die 17 jährige Nicole, die in reichen Verhältnissen lebt, (Kirsten Dunst) zu Sozialstunden verdonnert. Sie muss de Strand reinigen. Eines Tages lernt sie dabei Carlos (Jay Hernandez) kennen. Beim Nachsitzen in der Schule lernen sie sich besser kennen, bald schaut Nicole mit ihrer besten Freundin sogar beim Footballspiel Carlos' zu. Je länger sie sich kennen, desto inniger wird die Freundschaft zwischen Nicole und Carlos. Erste Komplikationen allerdings gibt es, als Carlos Nicole seiner Mutter vorstellt, da seine Familie in ärmlichen Verhältnissen lebt und reiche Leute nicht unbeding erwünscht sind. Außerdem will Carlos' Mutter, dass er in der Schule gut ist. Nach dem Schulabschluss möchte er erst auf eine spezielle Schule, auf die man schwer kommt und dann Pilot werden. Da Nicoles Vater Abgeordneter ist und ein Empfehlungsschreiben an die Schule schreiben kann, lernen sich Nicoles Vater und Carlos besser kennen. Doch als es zwischen Nicole und Carlos kriselt, verfällt Nicole ihrem alten Problem, den Drogen. Nicoles Vater verbietet Carlos den Umgang mit seiner Tochter, da er sehr von Carlos angetan ist und er nicht will, dass sich Carlos von seiner Tochter schlecht beeinflussen lässt. Und kurz darauf soll Nicole in eine Klinik...
Ich dachte mir, "Verrückt/Schön" ist eine weitere Beziehungskomödie, die voll von Klischee und Kitsch ist, aber da hab ich danebengelegen. Gut, das eine oder andere Klischee kommt vor, aber das lässt sich bei dem Genre ja auch nicht völlig vermeiden. Schon in den ersten Minuten wird klar, dass man es mit einem Werk zu tun hat, das sicherlich nicht im Fahrwasser von "Eine oder keine" oder sonstigem Mist mitschwimmt. Zu ausgefallen ist die Optik, zu independent die Musik und zu verrückt die Protagonisten. Auf dem Cover der DVD ist auf der Rückseite vermerkt, dass es sich um den romantischsten Film des Jahres handele. Natürlich soll das Propaganda sein, aber für mich ist da mehr als nur was dran. "Verrückt/Schön" ist lustig, romantisch und vor allem sehr, sehr melancholisch. Klar, das Ende war jedem von vornherein klar, wie bei jeder Beziehungskomödie, aber das spielt hier gar keine Rolle. Der Film ist einfach realistisch, gefühlvoll und gibt das Leben wieder. Es gibt keinen Deppen, wie in anderen Werken des Genres, dem die ganze Zeit irgendwelche Missgeschicke passieren, es gibt keine Konkurrenten um die Schönheit und und und...Ein sehr selbstständiger Film, der nicht nur eine Liebesgeschichte enthält, sondern auch andere Themen wie Schule, Zukunft und die Kontraste verschiedener Länder. Für mich mit absolutem Abstand beste Beziehungskomödie, die es bisher gibt und dass eine bessere in ferner Zukuft entsteht, wag ich sehr zu bezweifeln. Es ist nicht in Film wie "Eine oder keine", wo die jugendlichen Mädchen kreischend vor dem Fernseher sitzen, wenn sie die männliche Hauptperson sehen. Das steht hier auch gar nicht im Mittelpunkt. Deswegen hat man wahrscheinlich auch keinen Möchtegernschauspieler Freddy Prince jr. verpflichtet, sondern einen unbekannten.
Die Musikeinspielungen sind dem Genre auch sehr fremd, sind aber sehr passend und sehr schön anzuhören. Sie machen den Film fast perfekt.
Ein Film für jedermann, egal welches Genre man bevorzugt. Man wird danach sicher nicht die Worte "Klischee" oder "Kitsch" benützen, denn der Film spiegelt das Leben wieder. Einfach schön! 9/10 Punkte