Review

Marcus Nispel ist ja bekannt für seine düsteren, harten und teils auch sehr blutigen Werke (Texas Chainsaw Massacre, Freitag der 13. (Remake)). Mit Pathfinder - Fährte des Kriegers hat er 2007 erneut ein Remake auf die Beine gestellt, das vor allem in seiner Inszenierung typisch ist für den deutschen Regisseur.

600 Jahre vor Christoph Columbus fallen die Wikinger in Amerika ein. Sie löschen ganze indianische Stämme aus, nehmen Sklaven und sind eben so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. Allerdings lassen sie einen kleinen Jungen zurück, der von den Indianern entdeckt und aufgezogen wird. Als die Nordmänner 15 Jahre später wieder zurückkehren und weitere Massaker an den indianischen Stämmen begehen, ist der ehemals kleine Junge (Karl Urban) die einzige Hoffnung seines Stammes. Er beschließt, sich gegen sein eigenes Volk aufzulehnen und lockt die Nordmänner in eine Falle…


Auf den ersten Blick liest sich die Inhaltsangabe wie ein annähernd vernünftiger Plot, erweist sich dann aber während des Filmgeschehens als ein einziges, großes Gemetzel. Nispel springt von einem Kampf in den nächsten, sodass sich der Zuschauer natürlich nach dem Sinn und Zweck fragen muss. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn die Kämpfe nicht immer nach demselben Schema ablaufen würden. Erstaunlicherweise macht das Ganze irgendwie dennoch verdammt viel Spaß. Da können auch die teils sehr stark "aufgewerteten" Sumpf- und Schneelandschaften nicht viel dran rütteln.
Wenn es etwas gibt, was man diesem Streifen negativ ankreiden kann, dann ist das mit Sicherheit das nachträglich eingefügte CGI-Blut, das in vielen Szenen sehr unpassend und billig wirkt, den Pathfinder im Großen und Ganzen aber viel härter in Erscheinung treten lässt.

Über die Besetzung möchte ich nicht viele Worte verlieren, denn die ist mindestens genauso belanglos wie der Inhalt dieses Films, denn obwohl bekannte Gesichter (Karl Urban, Ralf Möller und Clancy Brown) die Hauptakteure stellen, lässt ihnen das Geschehen keinen Raum, sich frei zu entfalten, sodass sie insgesamt sehr blass bleiben.

Pathfinder mag nicht unbedingt mit dem inhaltlichen Teil punkten können, schlägt sich aber aufgrund der tollen Kostüme und der durchaus wuchtigen Naturkulissen sehr wacker. Die blutige Action trägt den Rest dazu bei. Wer also über eine völlig belanglose Handlung hinwegsehen kann und sich einfach nur von den sehr gelungenen Kampfszenen berieseln lassen möchte, kann mit diesem Film nicht viel falsch machen - perfekte Unterhaltung!

7/10

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