Review

Zombie King and the Legion of Doom
(Atomik-Films / Ascot Elite)

Wenn man als Zuschauer den entsprechenden Humor mitbringt, entwickelt sich das kleine aber feine Label Atomik Films zu einem zuverlässigen Lieferanten überaus spaßig brachialer Filme. Zombie King and the Legion of Doom, die neueste Veröffentlichung von Atomik Films, schließt sich dieser Tradition an. Was das Drehbuch von Bill Marks und Sean K. Robb auf den Zuschauer loslässt, ist schwer in Worte zu fassen. Regieneuling Stacey Case zaubert mit einem offensichtlich minimalen Budget einen extrem unterhaltsamen, an keiner Stelle ernst gemeinten Horrorfilm mit teils extremen Goreeinlagen aus dem imaginären Hut. Die Story ist so abgefahren wie schnell erzählt. Eine Gruppe mexikanischer Wrestler, unter der Führung ihres Oberhauptes, dem philosophierenden Ulysses, sind nicht nur nationale Helden, sondern auch noch unterwegs, die Menschheit zu schützen. Die Helden leben in einer Welt der nahen Zukunft, unserer jetzigen bekannten Welt nicht unähnlich. Eine der wenigen Veränderungen der Zukunft sind die dressierten Zombies, die einem neuen Trend zu Folge ebenfalls zum Wrestling eingesetzt werden sollen, auf der anderen Seite der klassische Bösewicht Zombie King, welcher eine Armee von bösen, blutgiereigen Zombies hat, und dessen Blut er ins Trinkwasser fließen lassen will, um die gesamte Menschheit mit Zombieviren zu infizieren. Unsere Helden Ulysses, Mercedes und Blue Saint müssen dies verhindern, sozusagen Wrestling für den Weltfrieden! Klingt abgedreht und ist es auch!!! Nahezu alle Darsteller tragen Wrestling – Masken, agieren dabei wie Cowboys und untermalt wird das Ganze von einem Soundtrack der Marke Tito and Tarantula trifft Surf-Punk. Es ist von vornherein klar, dass nicht jeder was mit Zombie King and the Legion of Doom anfangen kann, aber wenn man sich als Zuschauer auf diese kleine Perle einlässt, erwartet einen ein höllischer Spaß! Ähnlich dem japanischen Kultfilm Wild Zero wird die gesamte Story satirisch extrem überzogen, liefert satter Rock´n´Roll den Antrieb und markig philosophische Sprüche die Untermalung. Dass dabei die Hauptprotagonisten ihr Leben hinter einer Maske verbringen, und alle Kämpfe dem Martial Arts- Trend zum Trotz in alter Wrestler – Tradition ausgeführt werden, macht den Film vielleicht etwas langsamer als andere Vertreter des Genres, aber um ein Vielfaches gewaltiger und tiefer wirkend. Dabei ist das Set und die Masken so farbig grell, dass es aussieht, als habe Tim Burton auf LSD Regie geführt. Die eingefügten Comic- Schnipsel vervollkommnen diesen Eindruck noch. Mit knapp 80 Minuten ist dieser Bastard von einem Film gerade in der richtigen Lauflänge, an Extras findet man dann auf der vorliegenden DVD leider nur noch diverse Trailer (wo ist die auf dem Cover versprochene Fotogalerie??). Die Original-Tonspur ist ein wenig authentischer, dafür liefert die deutsche Synchronisation eine überaus erfrischend professionelle Umsetzung. Wer auf Stage- Fights, Frauen mit gepiercten Brustwarzen, Zombie-Hypnose laute Musik und Comics steht, oder einfach nur unglaublichen Spaß an abseitigen Filmerlebnissen hat, der kann hier getrost zugreifen.

CFS

Details
Ähnliche Filme