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Staffel 1, Episode 1: "Arthur is dead"

Großbritannien in der Spätantike. Die Römer sind unlängst abgezogen und unter den einheimischen Stämmen toben blutige Kriege um die Vorherrschaft auf der Insel. Arthur, Anführer eines Keltenstammes, strebt jedoch nicht danach die anderen Stämme zu unterwerfen, sondern vielmehr die zerstrittenen Fraktionen zu einen, um die Heimat gegen die Bedrohung durch die einfallenden Sachsen zu verteidigen. Keine leichte Aufgabe, bei der ihm lediglich sein Ziehvater Llud und sein Gefährte Kai loyal zur Seite stehen...

Dies ist die Ausgangssituation der ersten Folge von "Arthur of the Britons" aus dem Jahre 1972, welche die bekannte Legende um König Artus aus einer bisweilen etwas anderen Perspektive betrachtet. Die Hauptrolle ist mit Oliver Tobias (bekannt u.a. aus der Serie "Smuggler") ebenso gelungen besetzt, wie das Gros der übrigen Rollen. So finden sich im Ensemble namhafte Schauspieler wie Brian Blessed oder Rupert Davies. Die Titelmelodie stammt indes von einem ebenfalls nicht ganz so unbekannten Elmer Bernstein.

Anno 2008 wirkt die ganze Produktion natürlich schon etwas anachronistisch, insbesondere aufgrund des recht übertrieben theatralischen Actings der Darsteller und der in mancher Szene doch sehr gestellt wirkenden Choreographie. Auch die Dialoge sind eher schlicht gehalten und bestehen dafür vornehmlich aus umso markigeren Sprüchen. Die Ausstattung ist sehr stimmig geraten. Zwar muten einige der Fellumhänge wie Autositzbezüge aus den tiefsten Siebzigern an, doch unterscheidet sich die Atmosphäre der Serie doch einmal sehr wohltuend von den bunt-kitischigen Plastik Dekors jüngerer (und insbesondere amerikanischer) Fantasy TV-Serien. "Arthur and the Britons" präsentiert sich roh, erdig, grob und derb - das war eben noch das alte Europa!

Die einzelnen Folgen haben eine Spielzeit von etwa 25 Minuten (wobei bei der ursprünglichen TV Ausstrahlung jede Folge noch einmal in zwei Hälften geteilt war). Dadurch ist die Dramaturgie recht straff gehalten und die Handlung schreitet zügig voran. Da es sich bei "Arthur is dead" um die erste Folge handelt, mussten handlungstechnisch auch beiläufig noch die Hauptcharaktere eingeführt werden. Somit werden die einzelnen Ereignisse im Verlauf der Handlung ziemlich flott abgehandelt. Eine nette Variante der Geschichte um das Schwert im Stein haben die Autoren der Reihe (u.a. Peter Sasdy, Pat Jackson (The Prisoner), Robert Banks Stewart (Doctor Who) oder Terence Feely) so en passant auch noch in die Story der Episode eingebaut.

Fazit: "Arthur and the Britons" ist eine Abenteuerserie der altmodischen Art. Weit, weit entfernt von so manch geistloser Schrottproduktion, wie sie heutzutage leider nur allzu oft für ein scheins entsprechend anspruchloses Publikum heruntergekurbelt wird, bietet diese TV-Produktion aus dem Jahre 1972 eine Qualität an niveauvoller Unterhaltung, wie sie in einem vergleichbaren Kontext erst über eine Dekade später wieder erreicht werden sollte - mit Richard Carpenters / Paul Knights "Robin of Sherwood". (8,5 / 10).

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