Episode 2 "The Gift of Life" nimmt zunächst ein wenig das hohe (Erzähl-)Tempo heraus, das der Serienauftakt vorgegeben hat. Nach einem Überfall der Sachsen auf ein keltisches Dorf entdecken Arthur und Kai zwei Kleinkinder, welche von den Sachsen getrennt wurden. Kai, obgleich selbst sächsischer Abstammung, möchte die Kinder ihrem Schicksal überlassen, wird aber von Arthur aufgefordert, die Kinder zu ihrer Sippe zurückzubringen. Dabei gerät Kai jedoch selbst in Lebensgefahr, da die Sachsen ihn als Todfeind und Verräter an seinem Volk betrachten.
Obwohl die Handlung der zweiten Episode in erster Linie den Charakter Kais (und dessen Vergangenheit) beleuchtet und dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verfeindeten Sachsen und Kelten aus der Perspektive beider Lager vermittelt, mangelt es der Folge dennoch nicht an Spannung und Dramatik. Aufgrund einer unglücklichen Fügung geht es alsbald recht ruppig zur Sache und Kai darf seinem Ruf als Sachsenschlächter alle Ehre machen. Trotz aller Beschränkungen durch das Serienformat und der Notwendigkeit zur narrativen Reduktion fesselt die Handlung bis zum Schluss und bietet zugleich einen anschaulichen Einblick in die Mentalität und Denkweise der damaligen Zeit. (9 / 10)
Wie es bei derartigen Serien üblich ist, setzen sich die einzelnen Folgen meist auch mit einer bestimmten Problematik (z.B. einer moralischen Frage, &ct.) auseinander. Dabei sieht man jedoch von der üblichen schwarz-weiß-Malerei und einer moralinsauren Belehrung ab, sondern überlässt es am Ende dem Zuschauer, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Episode 3 "The Challenge" legt dann noch mal ein gewaltiges Pfund an Dramatik drauf. Arthur ist gezwungen, in einen Streit zwischen zwei seiner Vasallen einzugreifen, welcher bereits seit Generationen besteht. Da dieser Konflikt die beiden Streithähne von ihren Verpflichtungen abhält und die ganze Gemeinschaft in Gefahr bringt, beschließt Arthur die beiden zu verbannen. Einen anschließenden Fluchtversuch nehmen Arthur und Kai zum Anlass, sich im sportlichen Wettkampf zu messen. Dieser eskaliert jedoch alsbald zu einer erbitterten, lebensbedrohlichen Auseinandersetzung...
Die dritte Episode bietet über das Gros der Spielzeit ein grandios inszeniertes Duell, welches in dramaturgischer Hinsicht zu den wohl gelungensten Zweikämpfen zählt, die je auf Film gebannt wurden. Das anfangs noch spielerische Kräftemessen zwischen Kai und Arthur nimmt mit jedem Augenblick an Intensität zu und wird von beiden mit erbitterter Heftigkeit und allem, was die damalige Waffenkammer so hergab geführt. Gleichzeitig liefern sich die beiden ein martialisches Wortduell, welches der Feder eines Robert E. Howard würdig gewesen wäre.
"Arthur: You forget that the Romans taught me the short sword.
Kai: I've killed Romans with it."
Erwartungsgemäß wird am Ende ein Bezug zwischen dem fortdauernden Streit der Vasallen und der Auseinandersetzung zwischen Arthur und Kai hergestellt, wodurch die Geschichte für die beiden Delinquenten doch noch ein gutes Ende nimmt.
Man muss sich einmal mehr vor Augen führen, mit welchen Beschränkungen eine TV-Serie damals produziert wurde und unter welchen Rahmenbedingungen heutzutage etwa ein typischer Blockbuster entsteht. Vergleicht man das, was qualitativ unterm Strich rauskommt, kann man sich als Zuschauer oft nur wundern. "The Challenge" ist unter Würdigung aller Verhältnismäßigkeit eine beispielhafte, kreative Meisterleistung, für die die Höchstnote absolut angemessen ist. 10 / 10 Breitschwertern!