In einem Kaff im ländlichen Montana findet eine Vorentscheidung zu einem landesweiten Teenager-Schönheitswettbewerb statt. Ein Dokumentarteam begleitet die Teilnehmerinnen, darunter die in einem Wohnwagen lebende Amber Atkins (Kirsten Dunst) und die ehrgeizige Becky Ann Leeman (Denise Richards), deren Mutter Gladys (Kirstie Alley) schon einmal Schönheitskönigin war und die für den Erfolg ihrer Tochter über Leichen zu gehen scheint.
Im Stile eines Dokumentarfilms gehalten, stellt "Gnadenlos Schön" eine recht gelungen Satire auf amerikanische Neurosen, das Vorstadtleben, überehrgeizige Eltern und Schönheitswettbewerbe im Allgemeinen dar. Dabei gibt es aufgrund der Boshaftigkeit schon einmal überraschend makabre Einlagen zu sehen, etwa ein Model, dass auf einem Mähdrescher in die Luft fliegt oder eine asoziale Mutter, an deren Hand aufgrund eines Brandes für ihr Leben lang eine Bierdose klebt. Das dürfte nicht jedermanns Geschmack sein, wer jedoch was für schwarzen Humor übrig hat, wird viel zu lachen haben.
Allerdings hätte sich der Film eher auf die satirischen Elemente konzentrieren sollen, denn zwischendurch gibt’s auch noch reichlich Slapstick zu sehen, was zwar ziemlich lustig ist (vor allem die Jury!), doch es gelingt nicht, schwarzen Humor, Satire und recht vordergründige Witze zusammen funktionieren zu lassen. Als Zuschauer muss man sich zu oft umstellen, weil die drei eben genannten Stile fast im Minutentakt wechseln und es so keinen unbeschwerten Fluss ergibt. Zudem hat man meiner Meinung nach den Höhepunkt falsch gewählt. Nach dem endgültigen Wettbewerb, der übrigens richtig Laune macht, geht es nämlich noch weiter, obwohl das Pulver bereits verschossen wurde. Was zu lachen gibt fast nicht mehr, weil sich einige Witze auffällig wiederholen. Auch das Ende wirkt recht lieblos hingeklatscht, das hätte durchaus böser sein können.
Die Darsteller machen ihre Sache auf jeden Fall gut. Kirsten Dunst hat als nettes Mädel von nebenan meine uneingeschränkte Sympathie und macht stets eine gute Figur. Denise Richards hat ihre Paraderolle hier endlich gefunden, mit ihrem Perlweiß-Lächeln passt sie einfach perfekt zu ihrem Charakter. Kirstie Alley überzeugt als Hassifgur, auch die Nebenrollen wurden alle glänzend besetzt.
Als Satire trifft "Gnadnelos schön" ins Schwarze, der ganz große Wurf gelang dennoch nicht. Man hätte den eigenwilligen Humor konsequenter durchziehen müssen, so ist zwar für jeden etwas dabei, doch als Gesamtwerk funktioniert das nicht perfekt. Des weiteren wird mit dem Stil nicht jeder was anfangen können, die Art der Inszenierung ist nämlich sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch mal eine schöne Abwechslung. Ich wage dennoch zu behaupten, dass da noch mehr drin gewesen wäre.