Stacheldraht und Fersengeld (1965)

"Hogans Heroes" zeichnet sich vor allem durch zwei Dinge aus:

1. Völliges Fehlen von historischen Tatsachen oder die Einhaltung von Realitätsbezügen.
2. Völlig überzeichnetet Charaktere, die man bereits nach 2 Minuten liebgewinnen muss!

Die einzelnen Episoden die stets gleich aufgebaut sind, mit: Auftrag, Fehlschlag, Austricksen der Deutschen und der schließlich erfolgreiche Mission zeugen nicht gerade von viel Kreativität.
Über eine historische Genauigkeit muss man erst gar nicht sprechen. Eine Zeitlang hat beispielsweise der Kommandant, Oberst Klink, an seiner Tür die Abkürzung "Col." stehen. (Amerikanisch Colonel = Oberst).

Die Geschichten die zwar stets vom Einfallsreichtum bei den Details lebt, weicht im Hauptplot allerdings viel zu selten von der starren Richtung ab. Genauso wie die Musik, die immer wenn man in Richtung Deutsche kommt, eine! Polka-Variation ist.

Die Charaktere sind, ähnliche wie die Geschichten, starr:
-=- Die Guten -=-
Hogan--> der smarte Amerikaner (und Held)
LeBeau--> der kleine französische Koch
Carter--> der naive Sprengstoffexperte
Kinchloe--> der intelligente Funker
Newkirk-->der skeptische Engländer
diverse Undergrundleute--> immer hübsche deutsche Frauen

-=- Die Halbguten -=-
Oberst Wilhelm "Tiger" Klink--> ängstliches Großmaul
Georg "Schulzi" Schultz--> verfressen und auf der falschen Seite gelandet

-=- Die Bösen -=-
Major Hochstetter (SS)--> cholerisch und zum Scheitern verdammt
(General Burkhalter--> immer aufs eigene Wohl bedacht)
andere Deutsche, die stets nur eine Episode haben.


Was diese Serie so außergewöhnlich macht, sind die Charaktere Schultz und Klink; und die witzigen Dialoge. Sätze wie "Schutz! Die Tore schließen, der Krieg geht weiter!" prägen sich wunderbar ein und gewinnen den, an und für sich, schlechten Deutschen doch noch eine gute Seite ab.
In Amerika wurde die Serie ein solcher Hit, dass der gute Oberst sogar einen Chameo-Auftritt bei den "Simpsons" erhielt. Auch hier zu Lande war sie ein großer Erfolg, unterstützt durch die gelungene Synchronisation.

Eine schöne, nostalgische Serie die zeigt, dass ein Krieg auch ohne Blutvergiesen gewonnen werden kann (zumindest im TV) 9-10