Hatten wir am Ende von Saw 2 den krebskranken John Kramer alias Jigsaw bereits für Tod erklärt, werden wir jetzt eines besseren belehrt. Scheusal Jigsaw ist seinem Krebsleiden immer noch nicht erliegen und delegiert seine Schülerin Amanda weiterhin sein irrsinniges Werk fleißig fortzusetzen. Auch in Teil 3 haben sie ihre altbekannte Handschrift beibehalten: Die Opfer werden von "Schweinsmaske" betäubt, entführt, präperiert, über ihre Fehler belehrt, dürfen sich anschließend selbst Schmerzen zufügen um kurz darauf auf mehr als bestialische Art das Zeitliche zu segenen.
Zu Beginn wird ein eingeketteter Sträfling per Bombe in die Luft gejagt, danach muss leider die hübsche Polizistin (bekannt aus Starship Troopers und Saw 2) dran glauben (Rippenzerriß und Säurebad lassen grüßen), als dritte im Bunde wird die junge Ärztin entführt und bekommt damit sie nicht entfliehen kann einen elektronischen Halskranz mit ringsum geladenen Revolverkugeln verpasst, welche auf Ihren Kopf zielen. Das Halsband ist mit Jigsaws Herzfrequenz gekoppelt (die Idee ist wohl nicht ganz neu). Ein Vater kann den Menschen, welche in den tödlichen Autounfall seines Sohnes verwickelt waren nicht verzeihen und wird vor die Probe gestellt, seinen Hass und Zorn in Vergebung umzuwandeln. Wir sehen eine Frau die eingefroren wird, einen Anwalt der mit Schweinesülze ertränkt werden soll und den Fahrer des damaligen Unfallswagens, welchem sämtliche Gelenke verdrillt und verdreht werden.
Jigsaw foltert seine Opfer in dem Wahn, er würde sie nicht ermorden, sondern sie bekehren und ihnen eine faire Überlebenschance bieten. Amanda hingegen lässt ihren Opfern keine Wahl und foltert sie ohne Regeln zu Tode. Das gefällt dem Altmeister nicht, darum integriert er sie in sein letztes diabollisches Spielchen vom Totenbett aus und sie erlebt ihr blaues Wunder...
Bilder und Schnitte sorgen für Hochspannung, aber die Story ist durchwachsen. Negativ zu beurteilen am Film ist zunächst aus moralischen Gründen der Film an sich. Es ist schon ziemlich krank, wenn man all seine Kreativität und seinen Fleiß für die Quälung und Ermordung von Menschen einsetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich hier keine Nachahmungsbedürfnisse bei den Kandidaten mit lockerer Schraube (welche da draussen viele herumrennen) einstellen. Unrealistisch ist die Geschwindigkeit der Folterspielchen und die Einfallslosigkeit sowie Hilfslosigkeit der Opfer (nie MacGyver gesehen?). Wie kann man so blöd sein und vor einer geladenen Pumpgun herumstehen? Warum denkt niemand daran, dass die Türe hinter einem zufallen könnte? usw. Ganz klar: Nichts für schwache Nerven oder unterentwickelte Hirne. Saw 3 geht deutlich tiefer, wirkt wieder härter, schockierender und glaubwürdiger als der stupide Vorgänger.
Fazit: Saw 3 ist ein sehr gut gemachter Schocker und würdiger, wenn auch krankhafter Abschluss der Horror-Thriller-Trilogie. Für Liebhaber des Genres durchaus empfehlenswert. (7/10)