Hammer House of Horror
(Koch Media)
Hammer. Kein Name ist so mit einem bestimmten Genre verbunden, wie es die britische Filmschmiede geschafft hat. Unzählige, zum teil jetzt noch sehr populäre Schauspieler starteten hier in den 50 Jahren des letzten Jahrhunderts ihre Karriere, und sind bis heute mit ihren damaligen Rollen untrennbar verschmolzen (man denke an Christopher Lee, Peter Cushing, und viele, viele andere). Trotzdem liefen Mitte der 70ér Jahre die Geschäfte schlechter, immer mehr Flops wurden produziert, so dass man gezwungen war, Insolvenz anzumelden. 1979 wurde die Firma von den Insolvenzverwaltern Roy Skeggs und Brian Lawrence gekauft, die noch im selben Jahr die TV-Serie Hammer House of Horror initiierten. Sie sollten den alten Charme der beliebten Filme auf das Medium TV übertragen, und in 13 Episoden jeweils abgeschlossene Geschichten erzählen, die vom alten Hammer – Team in Szene gesetzt wurden. Es konnten Stars wie Peter Cushing gewonnen werden (die Folge Die Experimente des Mr. Blueck zählt meiner Meinung nach zu den besten Folgen der ganzen Serie, und ist zu Recht ein kleiner Klassiker!), auf den Regiestuhl setzte man alte Bekannte wie Robert Young, Alan Gibson oder Don Leaver, die schon in den Kinofilmen ihr Können unter Beweis stellen durften. Herausgekommen ist eine Serie, die es schafft, spannende Geschichten mit teilweise sehr drastischen Gewaltdarstellungen und einigen weniger prüden Szenen zu verbinden. Nicht jede Episode ist ein Hit, viele wirken aus heutiger Sicht stark antiquiert, aber einige Perlen glänzen noch wie am Tage ihrer Erstausstrahlung, und faszinieren mit bösen Wendungen, und dem Verzicht auf ein happy end. Koch Media ist es hoch anzurechnen, dass sie diese 26 Jahre alte Serie nicht in Vergessenheit haben geraten lassen (es gab nur sehr wenig Möglichkeiten, die „Gefrierschocker“, wie man sie in Deutschland nannte, im TV zu bewundern). Liebevoll wurde viel Aufwand in die schöne Gestaltung der Box, dem umfangreichen und äußerst interessanten Booklet und der digitalen Aufwertung des alten Ausgangsmaterials gesteckt. So wird dem Betrachter ein klares Bild mit kaum merklichen Fehlern und ein sauber Ton zu zum Teil wirklich guten Storys geboten.
P.S. Dank an Julian für den Hinweis!!!
CFS
07/10