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Mal nicht in den Diensten von PM Entertainment legt Gary Daniels mit "Hawk´s Revenge" einen ordentlichen B-Actionfilm hin. Regisseur Marc F. Voizard dürfte auch nur der Actiongemeinde bekannt sein, denn er inszenierte auch "Marked Man" mit Roddy Piper. Doch alle seine vier Spielfilme haben etwas gemeinsam, sie sind allesamt sehr unbekannt. "Tödliches Paradies" wurde nicht einmal veröffentlicht. Hier hatte Voizard ein sehr kleines Budget, um die Idee von Drehbuchautor Jim Cirile (Hardball, Bounty Hunters) in die Tat umzusetzen.

Bei einer Kampfübung bekommt Eric Kelly (Gary Daniels) die schlechte Nachricht vom Tod seines Stiefbruders (Pierre Gendron). Eric macht sich sofort auf den Weg in die Staaten und will dort den Mörder auf eigene Faust finden. Anscheinend war sein Bruder auf die Spur des Organhändlers Garr (Cass Magda) gekommen und wurde dafür von zwei Profikillern getötet. Mit Hilfe der Polizistin Lizzie (Jane Heitmeyer) und dem jungen Lipo Chung (George Chiang) will Eric, welchen man auch Hawk nennt, sich an Garr rächen. Dieser versucht gerade passende Organe für einen reichen Gangster zu finden und die Perfekten scheint er bei Lipo gefunden zu haben. Diesen lässt er kurzerhand entführen und auch Eric will man ans Leder.

Das Budget war in manchen Szenen sichtlich knapp bemessen. Allein schon die monotonen Kulissen sprächen Bände darüber. Man treibt sich auf schäbigen Fabrikgeländen herum, in sehr heruntergekommenen Gegenden, oder sonstigen alten Bauten. Für einen B-Actioner dieses Kalibers ist die Kulisse nicht so wichtig, doch Voizard hätte mal einen Funken Abwechslung, oder ein paar hübsche Bilder mit einbauen können. Auch mit dem Score fährt man nur das Standardprogramm, wobei nur die Sounds welche die Kämpfe untermalen richtig gut sind. Bei der Story muss man auch Abstriche machen, es läuft alles nach dem üblichen Rezept ab. Ein fieser Organhändler, welcher obendrein die Kunst des Kampfes beherrscht, eine böse Naziorganisation und nebenbei die kleine Lovestory zwischen Eric und Lizzie, welche die Partnerin von Erics Stiefbruder war. Gary Daniels gibt sich dabei gewohnt sympathisch. Es hapert an Mimik und Gestik, jedoch nimmt man ihm die Rolle "harte Schale weicher Kern" gut ab. Jane Heitmeyer ist auch solide, Cass Magda gibt einen würdigen Gegenpart ab. Wirklich gut gefallen haben mir die zwei Profikiller Dan und Blade, verkörpert von Vlasta Vrana und Charles Biddle Jr.

Neben dem gängigen Plot sorgen die Beiden für jede Menge Humor. Nicht nur der Streitereien und Sprüche wegen, sondern wegen des Brachialhumors, wenn Blade dem armen Dan erst zwei Finger und dann auch noch das Ohr mit dem Messer ausversehen abschlägt. Überhaupt hat "Hawk´s Revenge" jede Menge Wortwitz zu bieten, was den einfachen Dialogen wirklich gut tut. Die Action ist immer ordentlich in Szene gesetzt, wobei die Shootouts ein wenig mehr Pepp und blutige Einschüsse vertragen könnten. Auch hier wird das knappe Budget sichtbar. Es wird wenig geballert, gibt kaum Sachschäden, nur eine Explosion ist geboten und wenig Mobiliar darf zu Bruch gehen. Die zahlreichen Fights sind hier die Höhepunkte. Anfangs darf sich Daniels nur kleine Keilereien liefern, doch bis zum Finale kann er sein Können oft unter Beweis stellen. Die Choreographien sind recht hochwertig, ganz besonders im Finale geht es heftigst zur Sache, einen langen Endkampf mit inbegriffen.

Auch wenn man hier nur Routine fährt, macht "Hawks´s Revenge" doch richtig Laune und bietet gute Fights. Für das schmale Budget leistet Regisseur Voizard hier gute Arbeit, genau wie Hauptdarsteller Gary Daniels. Für Actionfans auf jeden Fall einen Blick wert.

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