Review

Clint Eastwood versucht mit " Rookie - Der Anfänger " direkt an Dirty Harry anzuknüpfen und inszenierte eine Actionkomödie noch ganz im Stil der 80er Jahre. Das Drehbuch stammt von Scott Spiegel ( Intruder ). Dies ist gleichzeitig Eastwood´s Abschied aus dem Actiongenre und das letzte Mal, dass man ihn in so einer zynischen Machorolle begutachten kann. Allein schon wegen ihm, ist der Film das Anschauen unbedingt wert. Leider wurde Eastwood in manchen Szenen doch zu graphisch und auch die eher unfreiwillig komische Vergewaltigung waren ein Grund für die Indizierung. Aber davon ließ sich Eastwood nicht abbringen, denn das Endresultat, war wie meistens mit Erfolg gekrönt.
Story:
Der Partner von Nick Pulovski ( Clint Eastwood ) wird von dem Kriminellen Strom ( Raul Julia ) erschossen. Obwohl Nick der Fall entzogen wird, will er Strom dingfest machen. Gerade jetzt bekommt er den Anfänger David Ackerman ( Charlie Sheen ) zur Seite gestellt. Und beim ersten großen Einsatz macht David gleich den ersten großen Fehler und Nick gerät in Strom´s Gewalt. Dieser fordert nun zwei Millionen Dollar Lösegeld für Nick und will sich damit absetzen. Aber David will seinen Fopa wieder gutmachen und macht sich daran Nick auf eigene Faust zu befreien. Das gelingt auch, doch die Beiden richten auf ihrer finalen Jagd nach Strom jede Menge Chaos an.

Die Story präsentiert sich überraschenderweise sehr wendungsreich und Eastwood zieht die Umsetzung sehr temporeich durch, obwohl die Länge von circa 115 Minuten nicht üblich für solch einen Actioner ist. Daher lässt man sich vor allem viel Zeit für die einzelnen Charaktere und besonders David macht eine Wandlung während des Films durch. Nur der Unfall mit seinem kleinen Bruder wird später zu nebensächlich behandelt, ist aber ein guter Aufänger zum charakterisieren. Selbst den fiesen Strom entwickelt man in dieser Richtung weiter, so kommt er wenstlich charismatischer rüber. Aber auch sonst konzentriert man sich vollkommen auf das anfangs sehr ungleiche Duo. Es werden Sprüche am laufenden Band gerissen und das Machogehabe ist nicht zu übersehen. So übertrieben es auch scheinen mag, genauso lustig ist es. Eastwood parodiert sich hier quasi selbst und ist gewohnt zynisch, während sich bei David der Humor erst entwickelt. Je länger er mit Nick zusammen ist, je mehr gleicht er ihm und beginnt genauso überheblich zu werden.
Auch die ernsten Seiten lässt man nicht außer Acht und es gibt einige Momente, die wirklich sehr spannend daherkommen. Die kleinen Shootouts sind meist ziemlich blutig und auch die Keilereien besitzen Biss. Hier prügelt man sich noch nach dem Old School Prinzip, ohne jegliche Martial Arts Einlagen, doch trotzdem hart und spektakulär. Daneben gibt es noch einige Verfolgungsjagden und horente Sachschäden. Massenhaft Autos, ganze Gebäude, Flugzeuge werden hier zerschrottet oder in die Luft gejagt. Die großen Explosionen sind eine echte Augenweide. Nur sollte man keine Non Stop Action erwarten, denn die kann " Rookie " nämlich nicht bieten. Doch der viele Humor macht einiges wieder wett und schafft es die kleinen, sich auftuenden Längen wieder glatt zu bügeln.
Die 80er Jahre Großstadtkulisse beschehrt dem Film wieder ein tolles Flair und der Score untermalt bestens. Man legt hier auch noch wert auf Sounds, welche auch aus den 70ern hätte stammen können.
Clint Eastwood gibt mal wieder eine tolle Performance zum Besten. Sein Schausspiel macht viel Spass und erinnert an Harry Calahan. Charlie Sheen macht neben Eastwood eine gute Figur, zudem sind die Beiden ein tolles Team. Raul Julia ist ein brillanter Fiesling mit Charisma und seine Frau Liesl, verkörpert von Sonia Braga sorgt für die nötige Erotik. Nebendarsteller wie Lara Flynn Boyle, oder Tom Skerrit machen auch einen guten Job.

Fazit:
Ist zwar kein absoluter Brüller, doch das Ansehen ist trotzdem wärmstens zu empfehlen. Die Story ist ordentlich, Spannung ist ebenfalls vorhanden und die Darsteller präsentieren sich in Bestform. Der viele Humor übertüncht geschickt die kleinen Längen. Die Action ist abwechslungsreich, brutal und krachig. Score und Kulisse sind Kinder der 80er Jahre. Muss man gesehen haben, das ist Eastwood´s letzte Machorolle.

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