Review

Die junge, schüchterne Flavia, Tochter wohlhabender Eltern, kommt an eine neue Schule. Dort begegnet sie der Aussenseiterin und Vollwaise Veronica, die mit ihrer Großmutter und ihrem Kindermädchen zusammen lebt.

Veronica ist von Hexen fasziniert und schafft es Flavia davon zu überzeugen, sie selbst sei eine. Fortan beginnt eine seltsame, teils toxische Freundschaft zwischen den beiden, die in der Suche nach Zutaten für ein Gift gegen Feen gipfelt.

Meinung:

Dies ist mein erster Film von Regisseur Taboada, der sich anscheinend den Ruf eines "Geheimtipps" erarbeitet hat. 

Schnell fallen vor allem zwei Dinge auf: Erstens entscheidet sich Taboada für ein interessantes Stilmittel, um seine filmische Welt ganz auf die Wahrnehmung der Mädchen zu fokussieren. Erwachsene sind meistens nur im Off oder von hinten zu sehen. Sie bleiben sozusagen gesichtslos. Das ist durchaus ungewohnt, steht dem Film aber gut zu Gesicht.

Zweitens ist der Film kein klassischer Gothic Horror, was man beim Thema Hexerei erstmal glauben mag. Vielmehr verbindet Taboada Elemente des Gothic und Folk Horrors mit psychologischer Manipulation und einer Coming of Age Geschichte über zwei sehr unterschiedliche Mädchen. Das ist oft eher ein nettes, überwiegend unaufgeregt erzähltes "Jugend-Drama", das nur punktuell in Horror bzw. Grusel umschlägt, dabei aber stets seine ganz eigene Atmosphäre und eine etwas unkonventionelle, jedoch sehr überzeugende Ästhetik hat.

Ohne zu viel zu spoilern, das alles eskaliert am Ende dann, statt in Übernatürlichem, auch in komplett irdischer Gewalt, die ihre Schockwirkung nicht verfehlt.

Kurzum:

Ruhiger, charmanter Mix aus Gothic, Folk und psychologischem Horror im Gewand eines "Jugenddramas". Gefällt mir.

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