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Karl the Butcher aus „Violent Shit“ ist nicht mehr, doch in seine Fußstapfen tritt Karl the Butcher Junior und die Gegend rund um Hamburg wird mit Angst und Schrecken erfüllt. Der Wille zur Story ist da, in der Praxis unterscheidet sich das allerdings nicht viel vom Vorgänger. Das mag an der noch immer miesen technischen Umsetzung liegen, die die Dialoge schwer verständlich macht, während die, die verständlich sind, sich als Böse-Buben-Sprüche wie von Grundschülern entpuppen. Wer, davon genervt, wiederum den Ton abstellt, bringt sich um eine der beiden Qualitäten dieses Amateurschinkens, die natürlich in den scheinbar frei improvisierten verbalen Auswürfen der Laiendarsteller liegen, allen voran Andreas Schnaas mit den dämlichsten Ergüssen. Die anderen Darsteller kriegen dagegen kaum die Klappe auf, ist auch sch***egal, wenn die eh nur zu verheizende Opferrollen bekleiden. Humorlose Zuschauer, die Dumpfbacken als harte Kerle verkleidet nicht komisch finden, können es vielleicht mit den Splattereffekten versuchen, der zweiten herausstechenden Disziplin in diesem Murks. Die sind etwas besser, als im ersten Teil, in einigen Szenen wird jedoch auch mal Offscreen gemordet. Mit Prügeleien, Schießereien, Köpfungen und Zerteilen ist die Effektliste ansehnlich lang, Qualität wie bei Olaf Ittenbach wird dagegen wohl niemand erwarten. Während der nämlich schon damals für Aufsehen erregende Metzeleien sorgte, gilt es hier, die Asozialität des „kleinen Schweinchens“ Karl zu demonstrieren. Tja, wenn man sich allerdings schon in Exploitationgefilde wagt und z.B. sexuelle Befriedigung am abgeschlagenen Kopf des Gegenübers zeigen will oder ähnliche Sauereien, dann muss man sich das auch vor der Kamera zutrauen, andeuten gilt nicht, aber Schnaas ist halt auch kein Bethmann. Natürlich könnte man jetzt herumphilosophieren über die Adaption des Mutter-Sohn-Duos aus „Muttertag“, die Camperslashereinlage mit Jason-Machete und dem Dokutouch der Reporterstory mit Hinweis auf Fritz Honka sowie einen einleitenden Martial-Arts-Versuch, muss man aber nicht. Man könnte auch einfach sagen, die halbe Filmsammlung geplündert, ohne zu einem nennenswerten Ergebnis zu kommen. Wozu bitte braucht man hier einen Produzenten, zum Bierholen etwa oder damit der Abspann wichtiger aussieht? Wie auch immer, was das filmische Debakel hergab, hat der Editor dann auch noch per Daumenpeilung zusammengestückelt, sichtlich stolz, seine Palette an billigen Effekten alle mal ausprobieren zu dürfen. So sieht „Violent Shit 2“ wie eine Ansammlung von diversen Schnipseln aus, weniger wäre mal wieder mehr gewesen. Wer sinnfreie Amateursplatter mag, kann sich das vielleicht noch antun, ansonsten erzeugt das im besten Fall Schadenfreude.

Fazit: Blutiger Kindergarten in Kindergartenoptik. Noch doofer als der erste Teil. 2/10 Punkten

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