Review

Nach dem Tod von Karl the Butcher vergräbt seine Schwester die Überreste im Wald. Sie nimmt sich des Säuglings an und zieht ihn bei sich auf. Viele Jahre später ist aus Baby Karl eine gedrillte Kampfmaschine geworden, die im Auftrag von Karls Halbschwester den Tod seines Vaters rächen soll. Ausgerüstet mit einem Arsenal an tödlichen Waffen (Lasso mit Rasierklingen) macht sich Karl jr. an das blutige Werk, welches in einer wüsten Schießerei in einem Kino endet.

Es bringt auch bei Teil 2 nichts, die Story, die etwas an "Muttertag" angelehnt ist, zu erwähnen. Karl Jr. zieht einfach munter drauf los und macht Leute auf übelste Weise platt. Die Story ist nirgends erkennbar bzw. ergibt nicht ansatzweise einen Sinn. Sie dient einfach nur als Vorwand für eine Aneinanderreihung brutaler Splatter-Szenen. Ist nicht schlimm - Leute, die sich diesen Film zulegen, wollen auch gar nicht mehr sehen.

Bild und Ton sind etwas besser wie bei "Violent Shit 1", dass liegt da dran, dass diesmal nachsynchronisiert wurde. Aber im Vergleich zu anderen Amateur-Filmen sind sie immer noch als "unter aller Sau" zu bezeichnen. Die Schauspieler sind alles Flitzpipen und haben als Gage wahrscheinlich ´ne Kiste Bier bekommen.

Kommen wir zu den Zutaten, die "Violent Shit 2" (in meinen Augen) interessant und Party-tauglich machen:

Da wäre schon das Intro zu nennen, in dem sich ein paar Kung Fu-Kämpfer und Drogendealer gegenseitig die Kacke aus der Birne hauen. Das animiert den Zuschauer sofort die erste Flasche Bier zu köpfen. Nun, diese Szene hat rein gar nichts mit dem Filmgeschehen zu tun, außer dass in ihr Karl Jr. kurz am Schluss hinzustoßt und dem letzten lebenden Ninja die Kehle durchsäbelt.
Auf so eine Idee muss man erstmal kommen, Ninjas in einem Splatter-Film unterzubringen. Hut ab und Flaschbier auf.

Dann wären da noch die besser ausgearbeiteten Splatter-Szenen. Klar, Kenner dieses Genres wird hier nix schaudern oder abstoßen. Trotzdem sind ein paar gute Effekte dabei: Z.B. als Karl Jr. einem Camper den linken Hoden mit einem S-Haken aufspießt und rausreißt. Sieht ziemlich echt und widerlich aus.

Ein weitere großer Pluspunkt ist die (unfreiwillig?) aufkommende Komik während dem ganzen Film über. Die Kommentare von Karl Jr. sind so was von senil und unterster Schublade, dass sie wieder zum Brüllen komisch sind. Sie erinnern etwas an Freddy Krueger komplett auf Dope. Die Kommentare von "Mama" sind genauso bullshit-mäßig ausgelegt, nur "qualitativ zum Ablachen" eine Klasse tiefer geraten.

Komik kommt auch noch in anderen Szenen auf. Nachdem Karl Jr. alle Camper zerlegt hat, trainiert er wie der beste "Iron Man" im Wald bei entsprechender Musik-Untermalung seinen Körper und die Fitness. Leider sieht das ganze so aus, als würde sich Fett-Backe Steven Seagal ohne Double für den neusten C-Film vorbereiten. *Fump* Flasche Nr. 2 ist auf.
Im späteren Filmverlauf vergeht sich Karl Jr. an einem frisch abgetrennten Frauenkopf (High Tension lässt grüßen!) gefühlte 5 Sekunden lang, bis die Befriedigung eintritt, und schmeißt ihn danach mit einem seiner superben Kommentare weg. Dabei saute ich mir vor Lachen fast die Unterhose zu...

Im Gegensatz zu Teil 1 probiert Schnaas hier mit Hilfe von Verfolgungskamera (was im Wald nicht sonderlich schwer zu filmen ist) und verstörender Musikuntermalung so etwas wie Spannung aufzubauen. Natürlich kommt die nicht wirklich auf, da jeder im Film anwesende Mensch nur Kanonenfutter darstellt. Jedoch ist dies auch wieder eine Leistungssteigerung im direkten Vergleich zum Vorgänger.

Was nicht sooo gut gelungen ist, ist das Finale im Kino. Es ist zwar brutal und blutig, aber leider etwas langweilig geraten, da nur durch Schusswaffen getötet wird.

Fetter Minuspunkt ist am Anfang und am Ende "Violent Shit 2" durch einen recherchierenden Reporter eine Art Doku-Touch zu verleihen. Langweilig und schlecht.

Natürlich kann man Leuten, die nur mal so in Videotheken gehen, für sich die neuesten Hollywood-Streifen auszuleihen dringenst raten, einen weiten Bogen um diesen Film zu machen. Alle anderen, die auf Amateur-Splatter stehen, können mal zugreifen. Nur dann braucht man dafür auch noch den gewissen Humor für "Violent Shit 2" voll und ganz zu genießen.

Als Film würde dieser Streifen gnadenlos durchfallen und nur ein Pünktchen ergattern, aber ich bewerte hier nach dem Trash-Amateur-Unterhaltungs-Faktor im Splatter-Bereich.

9/10

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