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Steven Soderbergh und George Clooney spendierten Gregory Jacobs (Criminal) diesen Mysteriethriller, der den Zuschauer anfänglich in seinen Bann zieht, um später immer banaler zu werden. Doch um bei den heutigen Massenproduktionen vorne mitzuschwimmen, braucht es viel mehr als nur eine "Köderstory".

Bisher ist eine Studentin (Emily Blunt) immer nach Hause geflogen, doch diesmal sucht sie sich eine Mitfahrgelegenheit bei einem anderen Kommilitonen (Ashton Holmes). Doch schon auf der Fahrt kommt es zu Spannungen und dann nimmt der Junge auch noch eine Abkürzung durch die Wälder. Ein fataler Fehler, denn durch ein entgegenkommendes Auto kommt es zum Unfall, die Beiden bleiben mitten im Nirgendwo liegen. Doch nicht nur die drastischen Minustemperaturen werden zum Problem, plötzlich tauchen seltsame Gestalten auf. Und mit ihnen ein Polizist, der schon in den 50er Jahren auf dieser Strasse sein Umwesen trieb. Für die beiden Ahnungslosen wird diese Nacht zum Horrortrip.

"Der Eisige Tod" gehört zu jenen Filmen, wo man sich den Erklärungsversuch lieber hätte sparen sollen. Die Ungewissheit des Zuschauers kann in manchen Fällen sogar fördernd wirken. Doch man entschied sich für die übliche Variante. Ködere den Zuschauer mit einer interessanten Story und lasse ihn mit einer banalen Erklärung zurück. Das Problem beginnt schon bei den beiden Hauptfiguren, von denen wir nicht mal die Namen erfahren. Die Studentin entpuppt sich als Zicke, die es ihrem schüchternen Fahrer nicht gerade leicht macht. So sind Streitereien vorprogrammiert, auch den eigentlichen Hintergedanken des Jungen errät man schnell. Trotzdem wirkt das Szenario bedrohlich, schon wenn das Mädchen an der Raststätte nicht mehr aus der Toilette kommt, richtig gruselig wird es aber erst, wenn die Beiden die verlassene Strasse befahren. Sie soll eine Abkürzung sein, ist aber nur spärlich vom Schnee geräumt und dank eines Rowdies steckt man schon bald an der Seite im Schnee fest. Doch anstatt die Karre einfach freizuschaufeln, oder zurück zur Tanke zu laufen, sieht man lieber dem sicheren Tod ins Auge. Denn ein Schneesturm und die daraus resultierenden Minusgrade sorgen bald für einen Todeskampf. Obendrein lässt man immer schön die Scheinwerfer an, damit die Autobatterie ja schnell leer ist.

Immerhin müssen die Beiden dann miteinander kooperieren, dabei wirken sie wesentlich sympathischer und auch das nervige Gezanke findet ein Ende. Das größte Plus des Films ist die Schneelandschaft, welche Jacobs sehr furchteinflößend eingefangen hat. Dann tauchen diese seltsamen Gestalten auf, Jacobs lässt hier geschickt Fiktion und Realität verschwimmen. Man kann sich zuerst nicht sicher sein, ob die Beiden das Ganze nicht nur träumen, schließlich setzt ihnen die Kälte auch übel zu. Dann das Auftauchen des brutalen Polizisten, im Radio ertönt dann immer ein spezieller Song. Doch insgesamt vermag "Der Eisige Tod" nur in wenigen Szenen zu gruseln, hat aber auch noch eine Überraschung parat. Im Gegensatz sind die finalen Ereignisse sehr banal, ganz besonders was mit dem Fahrer des Räumfahrzeugs geschieht. Immerhin machen Emily Blunt (Wolfman, Der Teufel trägt Prada) und Ashton Holmes (A History of Violence, Eine ganz normale Clique) ihre Sache wirklich gut, sie verleihen dem Kampf gegen die Kälte etwas Realistisches.

"Der Eisige Tod" hat seine bedrohlichen Momente, vor allem dank der gruseligen Winterlandschaft. Doch die anfangs vielversprechende Story hat nur eine reichlich maue Erklärung für die seltsamen Ereignisse zu bieten, die Spannung schwankt zu sehr, wobei man den beiden Hauptdarstellern ein Lob aussprechen muss. Aber er beweist auch, dass hinter einer interessanten Fassade, nicht unbedingt dementsprechendes lauern muss.

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