Viele sind auf dieser Strasse gereist ... doch nur wenige sind ihr entkommen. Weil sie unbedingt rechtzeitig zu Weihnachten in Delaware sein will, lässt sich eine Studentin auf eine Mitfahrgelegenheit mit einem ihr unbekannten Kommilitonen ein. Während sie unterwegs feststellt, dass er ein wenig zu gut über ihr Leben informiert ist, beschließt der Fremde, eine Abkürzung über eine einsame Landstraße zu nehmen. Im tobenden Schneesturm werden die beiden plötzlich von einem unheimlichen Wagen von der Straße abgedrängt. Nun stecken sie fest und müssen erkennen, dass die eisige Kälte ihr geringstes Problem ist.
Per Anhalter reisen war in Horrorfilmen noch nie eine besonders gute oder lebensverlängernde Idee, ebenso wenig wie der Einfall den sicheren Highway zu verlassen und über eine vereinsamte Straße eine vermeintliche Abkürzung zu nehmen. Die Kombination beider Komponenten, sollte eigentlich zur sicheren Auszahlung eventueller Lebensversicherungen führen. Der eisige Tod ist nicht gerade eine mit Innovation überfrachtete Nummer, erinnert irgendwie an Streifen wie Rest Stop oder Reeker, hält sich aber mit Horrorelementen stark zurück.
Leider macht der Film den Fehler zwei absolut bescheuerte Charaktere als Protagonisten ins Rennen zu schicken, die besonders die erste Hälfte beinahe zur Gänze damit beschäftigt sind sich gegenseitig (und auch den Zuschauern) auf die Nüsse zu gehen. Nach einer Viertelstunde Laufzeit, hab ich zumindest bereits den Schlachtruf "Go killer go" munter vor mich hingesummt. Er (mit Namen hats der Film nicht so wirklich) ist eine verliebte Lusche mit Fußabtretermentalität, während sie eine nörgelnde Doofzicke ist, die jeder normal denkende Mensch spätestens nach zwei Kilometern per Schleuersitz aus dem Wagen befördert hätte. Nicht gerade Personen denen man fingenägelkauend alles Gute wünscht.
Fairerweise muß man natürlich sagen, das sich das wieder relativiert, sobald beide die potentielle Gefahr wahrnehmen und die zweite Filmhälfte ist sogar gut gelungen. Spannend wirds dann sobald das Auto steht und die durchaus interessante Ausgangsposition, unterstützt von guten Bildern und einem klasse Score, sich atmosphärisch wirklich zu einem Mysterygrusler durchringen kann.
Dadurch das sich das ganze Geschehen innerhalb eines Tages abspielt ist das Tempo recht flüssig, aber stets vorhersehbar, große Ideen sucht man vergebens. Bleibt höchstens noch die Frage warum es eigentlich niemals jemanden auffällt, das seit 60 Jahren jedes Jahr zur selben Zeit Menschen auf der gleichen abgelegenen Straße verschwinden.
Als ganzes betrachtet ist der eisige Tod so etwa knappes Mittelmaß, wer sich an den Anfangsholpereien nicht stört wird ganz gut unterhalten, technisch ist alles solide verarbeitet, aber es gibt auch genügend andere Filme mit ähnlicher Thematik, die wesentlich besser gelungen sind.
5/10