Review

Der 11.September erschütterte die Welt. In dieser Dokumentation wird vor allem die Planungsphase durchleuchtet; das eigentliche Geschehen wird aber natürlich auch gezeigt.

Nach einer kurzen Einführung, in der der Einsturz der Twin Towers gezeigt wird, kommen dann nach und nach alle direkt beteiligten Figuren zu ihrer Vorstellung. Bis zu den allerersten Gedanken über das Attentat reicht die ausführliche Recherche zurück. Ansonsten wird sich chronologisch durch den Materialbrei gearbeitet, wobei später parallel laufende Aktionen nacheinander dokumentiert sind.

Man erfährt einen ganzen Batzen an Hintergrundinformation, was die Attentäter gemacht haben, dass sie vorher kaum negativ aufgefallen sind, wo sie dann später trainiert haben und anderes mehr oder weniger interessantes Zeugs. Anhand vieler Interviews mit verschiedenen Personen, die unwissentlich etwas mit den bösen Buben zu tun hatten, sollen die Charaktere analysiert werden. Dies gelingt aber nicht durchweg überzeugend. So lässt sich die Doku auch Zeit, irgendwelche colorierten Stadtpläne zu zeigen, die ein Attentäter bei seinem Arbeitgeber anfertigen musste. Dann werden aber auch Auschnitte aus Filmen gezeigt, die belegen, wie minutiös die Planung ausfiel.

Man kann eigentlich sagen, dass der Stoff ansonsten recht zügig durchgekaut wird. Zwar sind einige Informationen dezent überflüssig, was eben Nährboden für einige Längen ist, da aber das Ziel das Attentat ist, kann man sogar eine richtige Spannungskurve rausfiltern. Nach dem "Höhepunkt" aber noch weiter zu gehen, halte ich für unklug: Die Luft ist dann schon raus.

Zudem ist der Kommentar sehr seriös und beschränkt sich auf Fakten. Mutmaßungen sind erstaunlich selten. Somit kommt die Doku keinesfalls so sensationsgeil daher wie damalige Beiträge der Nachrichten oder Boulevardmagazine. Einzig die abwechslungsarme, depressive Musik kratzt am rationalen Stil. Gegen Ende, kurz bevor die Maschinen in die Twin Towers krachen, werden Aufnahmen aus einem Flugsimulator mit Auszügen aus dem Missionsbrief versetzt, was auch etwas dick aufgetragen ist.

Ansonsten ist "11. September 2001" eine solide Dokumentation, deren Fokus auf den Attentätern liegt und nur wenig über den ausgelutschten Tellerrand blickt. Somit denke ich aber auch, dass der Film ziemlich überflüssig ist.

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