OSS 117 – Der Spion, der sich liebte
(Koch Media)
Mit etwa dreijähriger Verspätung kommt mit OSS 117 – Der Spion, der sich liebte eine in Frankreich sehr erfolgreiche Parodie auch in unsere Gefilde. So wie die deutsche Filmbranche sich an Parodien zu den alten Edgar Wallace-Verfilmungen machte, kam in Frankreich die populäre Agentenreihe OSS aus den 50ern an die Reihe. Basierend auf eine bekannte Buchreihe aus den 40ern wurde alsbald eine filmische Umsetzung in den 50er und frühen 60ern auf das begeisterte Publikum losgelassen. Nun folgte 2006 die Parodie, in welcher der Darsteller Jean Dujardin (Hellphone, Counter Investigation) den überaus selbstbewussten Agenten Hubert Bonisseur de la Bath, besser bekannt als OSS 117 perfekt verkörpert.
Dabei ist der Humor trotz des überaus chaotisch- unbeholfenen Protagonisten nicht der brachiale, sondern reiht sich eher in die humoristische Schiene der alten Inspektor Clouseau – Filme ein. Weniger Kalauer, dafür mehr subtiler Humor und Wortwitz, was dem ganzen Film sehr gut zu Gesicht steht!
Wir schreiben die bunten 50er, Schauplatz ist Kairo, wo sich die gesamte Spionagewelt versammelt hat. Als der französische Agent Jefferson Opfer einer Verschwörung wird, setzt der Geheimdienst seinen besten Mann auf die Sache an: OSS 117! Auf Grund seines sprühenden Charmes und seines schier unerschütterlichen Selbstbewusstseins, scheucht er die dortige Gesellschaft recht schnell auf, und alsbald steht er inmitten von fundamentalistischen Revolutionären, deutschen Geschäftsmännern und ortsansässige Hühnerhändler. Sehr liebevoll und überspitzt detailliert serviert uns Regisseur Michel Hazanavicius (auch für die Fortsetzung verantwortlich, die hoffentlich auch bald in Deutschland erscheinen wird) eine Parodie vor, die stark an das ähnlich gelagerte PC- Game um Agentin Archer (No One Lives Forever) erinnert. Vorbildlich ausgestattet ist diese in einem Buchformat sehr schön aufgemachte Doppel- DVD aus dem Hause Koch Media. Im Bonussektor findet der geneigte Zuschauer dann unter anderem eine 70 minütige Dokumentation, geschnittene Szenen, ein Making of, ein Audiokommentar und ein Feature über die sehr gelungen Synchronisation. Hier kommen dann so prominente Sprecher wie Oliver Kalkofe oder Oliver Rohrbeck zu Wort. Als Gimmick liegt der DVD noch eine spezielle Postkarte bei.OSS 117 – Der Spion, der sich liebte ist eine liebevolle Hommage an den Agentenfilm der 50er Jahre, und durch seine Detailverliebtheit und dem Hang zur feinen Ironie eine überaus gelungene Parodie! Hier kann jeder Zuschauer bedenkenlos zugreifen, der sich mal jenseits des Holzhammerhumors unterhalten möchte!
CFS