Review

6 DVD-Box

Die BBC-Dokumentation "Planet Erde" darf man wohl mit Fug und Recht als einen Meilenstein in der Geschichte der Naturdokumentationen bezeichnen.

Ausnahmeproduzent und Regisseur Alastair Fothergill (Deep Blue) nimmt uns in dieser Reihe an die unterschiedlichsten Orte unserer Erde mit und präsentiert uns hierbei (so abgedroschen das auch klingt) oft nie gesehene Aufnahmen. 40 Kameraleute filmten innerhalb von 5 Jahren über 2000 Tage an über 200 verschiedenen Schauplätzen in 26 Ländern - bei einem Budget von 30 Millionen Euro!
Die DVD-Box, über die ich hier rezensiere, beschert uns somit die unterschiedlichsten Themenwelten: Von Pol zu Pol, Bergwelten, Wasserwelten, Wüstenwelten, Höhlenwelten, Eiswelten, Graswelten, Meereswelten, Waldwelten, Tiefseewelten und Dschungelwelten auf 4 DVDs. Abgerundet wird die DVD-Box mit Filmtagebüchern, einem Making Of und einem kleinen Dreiteiler namens "Planet Erde - Die Zukunft" auf zwei weiteren Silberscheiben.

Was die Reihe "Planet Erde" hierbei neben atemraubenden Kamerafahrten, detailreichen Close-Ups und unglaublichen Luftaufnahmen auszeichnet (oft fragt man sich, wie diese oder jene Aufnahme überhaupt realisiert wurde), ist die Themenvielfalt. Es werden unterschiedliche Lebensräume unserer Erde gezeigt und anhand der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch der Geologie und Erdgeschichte erläutert.

Planet Erde ist übrigens die erste Naturdokumentation, bei der die Cineflex-Heligimbal-Kamera zum Einsatz kam. Diese Kamera wird außen an einen Hubschrauber montiert und kann vom Cockpit aus per Joystick um 360° gedreht werden. Mit Hilfe von Gyroskopen wird die Kamera erschütterungsfrei befestigt. Dies ermöglicht verwackelungsfreie Aufnahmen aus einer Lufthöhe von bis zu 500 Metern, ohne dass die Kameraleute das natürliche Verhalten der Tiere stören müssen (Quelle: Wikipedia).

Die unterschiedlichen Kommentatoren (in der deutschen Version Claus Wilcke und Norbert Langer) halten sich erfreulich zurück, so dass man die wundervollen Bilder ausgiebig auf sich wirken lassen kann. Dennoch bekommt man eine Menge Informationen geliefert - die Mischung stimmt hier einfach perfekt.

Zu dieser Doku-Reihe wurde eigens ein Score von George Fenton beigesteuert, eingespielt vom BBC Symphony Orchestra. Der Ton ist durchweg in Dolby Digital 2.0, das Bildformat liegt in 16:9 vor.

Insgesamt bietet "Planet Erde" 495 Minuten (ohne Extras) beste Unterhaltung auf höchstem künstlerischen Niveau. Es gibt kaum Längen, dafür aber jede Menge der seltensten Tierarten zu bewundern, die unser Planet (noch) zu bieten hat. Zusätzlich erfährt man eine Menge Interessantes über Erosion, Gebirgsfaltung und Plattentektonik sowie über Gesteinsarten und Vulkanismus.

Fazit: Ein Muss für jeden Naturfan (10/10).

P.S.: Wer sich einen Überblick über die Dokureihe verschaffen möchte, kann sich übrigens auch den in den Kinos gelaufenen Film "Unsere Erde - Wunder des Lebens" ansehen, der aus der Dokureihe sowie einigen Szenen aus dem FIlm "Deep Blue" auf abendfilmtaugliche 100 Minuten Länge geschnitten wurde. Zusätzlich gibt es hier einen anderen Sprecher (Ulrich Tukur) und mehr von dem wunderschönen Soundtrack, der für den Film nicht mehr vom BBC Symphony Orchestra, sondern von den Berliner Philharmonikern eingespielt wurde.

Wer sich beide Versionen gönnt, wird schnell merken, dass der Kommentator im Kinofilm teilweise andere Kommentare einspricht, als in der Dokureihe. Im Film geht es schwerpunktmäßig um die Auswirkungen der globalen Erwärmung, die innerhalb der Serie erstaunlicherweise fast gar nicht thematisiert werden.

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