Nachdem der Durchschnittsbürger zum Glück seine Schwarz Rot Goldene Insignien bis mindestens zur EM 2008 gebügelt wieder in der Eckbank verstaut hat kommt jetzt ausgerechnet Herr Wortmann, der uns schon mit dem Wunder von Bern weismachen wollte das die deutsche Zeitrechnung jetzt gefälligst erst 1954 begonnen hat, mit der Doku zum diesjährigen sommerlichen Kollektivwahnsinn. Dabei hat er sich redlich Mühe gegeben nicht allzu plakativ auf der neudeutschen Patriotismuswelle zu reiten. Immerhin.
Wie wahrscheinlich allseits bekannt begleiten wir die deutsche Nationalmannschaft während der gesamten WM inklusive Vorbereitung bis zu den Abschiedsfeierlichkeiten. Für Fußballverrückte natürlich essentiell, für andere Minderheiten eher nicht, aber so ist das wohl eben mit Dokus. Entweder man kann mit dem Thema oder eben nicht.
Natürlich ist es mächtig interessant Herrn Klinsmann bei der Halbzeitansprache zuzuhören. Wo jetzt aber die kreative Eigenleistung des Regisseurs liegt bleibt im Dunkeln. Das Klose ein Dorfjunge ist wussten wir vorher. Metzes Ohrläppchen waren mir bis dato zum Glück noch nicht aufgefallen, aber Wortmann hält die Kamera gnadenlos drauf, egal was gerade für ein Mumpitz von sich gegeben wird.
Rausgekommen ist letztendlich eine Doku knapp über DSF Reportage Niveau, die aber dafür mit exklusiven Einblicken punkten kann.
05/10