Einsatz Nr. 2 der Chaoscops Jack Carter (Chris Tucker) und Lee (Jackie Chan); diesmal (zumindest anfangs) in Hongkong.
Denn der Film spielt wenige Tage nach den Ereignissen aus „Rush Hour“. Lee und Carter sind in Lees Heimatstadt angekommen, jedoch bekommt Carter seinen Urlaub nicht: Immer wieder ermittelt Lee lieber anstatt einfach auszuspannen. So verheimlicht Lee seinem Partner auch eine Undercover-Ermittlung in einer Bar mit der Begründung sie seien zum Vergnügen hier. Carter nutzt das als Anlass für eine Karaoke-Einlage, die den Zorn aller Gangster Honkongs nach sich zieht.
Keine Frage: „Rush Hour 2“ ist als reine Fortsetzung für Fans des ersten Teils konzipiert. Auch wenn man ihn nicht gesehen haben muss, um den Film zu verstehen, erleichtert er das Verstehen jedoch ungemein. Und vor die eher als Alibi dienende Story wird (mehr noch als im Vorgänger) als Vorlage für Chris Tuckers Plappermaul und Jackie Chans Handkantenakrobatik benutzt.
Nach dem unangenehmen Auffallen in dem Gangsterclub enthüllt Lee dem verärgerten Carter schließlich den Grund der Ermittlungen: Eine Bombe, die in der US-Botschaft gezündet wurde, tötete zwei Beamte, die einem großen Falschgeldcoup auf der Spur waren. Auch die weiteren Ermittlungen bieten eher Sketch-artige Einlagen wie oben beschrieben.
So ist auch der weitere Storyverlauf, indem neben der undurchschaubaren Undercover-Agentin (Roselyn Sanchez) auch die leicht psychotische Bombenlegerin Hu Li (Zhang Ziyi) und der hochrangige Gangster Ricky Tan (John Lone aus "The Hunted - Der Gejagte") eine Rolle spielen, eher uninteressant. Das Chaos Duo kalauert und kloppt sich durch einen turbulenten Film, der nach noch nicht mal 90 Minuten schon wieder vorbei ist.
Schauspielerisch ist „Rush Hour 2“ gehobener Durchschnitt, was aber bei dieser Art von Film eher uninteressant ist. Denn Tucker und Chan sind einfach ein Super-Team, das gute Laune verströmt und perfekt harmoniert. Roselyn Sanchez soll auch nicht mehr als gut aussehen, so dass ihre kurzen Auftritte für den Film weniger wichtig sind. Trotzdem ist ihre Randfigur relativ gut in die Geschichte eingebaut worden. Lediglich Zhang Ziyi geht ziemlich bald auf die Nerven; zum einen ist ihre Rolle fast eins zu eins aus „Tiger & Dragon“ übernommen worden (wo sie mir mit ihrer kindischen Art auch ziemlich auf den Wecker fiel), zum andern entzieht sich meiner Kenntnis, was alle Welt so toll an ihr findet (schauspielerisch Talent nirgendwo in mehr als durchschnittlicher Menge zu entdecken).
Die Musik ist größtenteils Hip Hop, womit ich eher wenig anfangen kann; trotzdem passt er gut in den Film, schon allein um eine Einheit mit Teil eins zu bilden. Sehr viel witziger für Kenner des Originals ist die Verwendung von Beach Boys Musik.
Die Action ist ähnlich wie im ersten „Rush Hour“: Chan-typisches Gekloppe mit reichlich Slapstick; nur von der Schusswaffe wird noch weniger Gebrauch gemacht als im Original. Hinzu kommen ein paar nette Explosionen.
Die Comedy funktioniert auch dieses Mal vor allem im Bezug auf Tuckers Plappermaul. Allerdings wird aus dem Zusammentreffen westlicher und östlicher Kultur weniger rausgeholt als im Original.
Kommerzfortsetzung, der man vor allem ihre Oberflächlichkeit und mangelnde Originalität vorwerfen könnte, aber irgendwie macht der Mix aus Fun und Fights auch im zweiten Aufguss noch Spaß. Eine etwas ausgefeiltere Story, bei der Film nicht wie aus Einzelepisoden zusammengesetzt wirkt, wäre trotzdem wünschenswert gewesen.