Review

„127 Tage Todesangst“ ist alles in allem ein eher unspannender Geiselthriller mit B-Actioneinschlag.
Bruce Nelson (Bentley Mitchum) ist junger Journalist und arbeitet an einer Story über Rebellen in Peru, weshalb er in den USA ein Gespräch mit dem jungen Freiheitskämpfer Hector Carpa (Darren Foy) führt. Doch seine Aufzeichnungen werden von Jeff Campbell (Christopher Atkins) von der US-Botschaft an die peruanische Geheimpolizei weitergereicht, die Hector verhaftet. Damit baut „127 Tage Todesangst“ seine erste Actionszene mehr oder weniger unbeholfen in die Handlung ein.
Bruce fliegt mit Hectors Freundin Elena (Julie St. Claire) nach Peru, um weiter zu recherchieren. Er sucht mit ihr den Rebellenführer Victor (Joe Lara) auf, der Hector befreien will. Wieder gibt Bruce die Infos unwissend weiter, so dass im Gefängnis eine Sondereinheit auf sie wartet. Hector, Victor und Bruce entkommen, doch Elena wird eingesperrt. Damit hätten wir Actionszene Nr. 2 in dem Film: Besser eingebaut, aber nicht so wirklich gut gemacht.

Die Wege von Bruce und den Rebellen trennen sich, doch bald kreuzen sie sich wieder: Bruce nimmt noch an einem Empfang des japanischen Botschafters in Peru teil, der von den Freiheitskämpfern jedoch überfallen wird. Sie nehmen die Gäste als Geiseln, fordern die Freilassung ihrer Freunde und wollen der Welt dabei die Ungerechtigkeit in Peru zeigen...
Die Geiselnahme in der Botschaft ist der Hauptteil des Films, das Geplänkel zuvor nur Vorgeschichte. Doch leider ist die interessanter als der Hauptplot, denn das Geschehen in der Botschaft vermag nur selten zu fesseln. Es wird meist nur in eher schwachen Dialogen debattiert, aber richtige Spannung kommt dabei kaum auf. Vielleicht wäre die zugegeben flachere B-Actionschiene des Films doch passender gewesen, denn so versandet die Geschichte immer mehr.
Dennoch hat der Film bei der Geiselnahme durchaus seine Momente, z.B. bei der Weihnachtsfeier oder der Szene, in welcher der Priester Victor den Rosenkranz gibt. Hier kommt etwas Dramatik auf; sehr viel mehr als in den besonders dramatisch gemeinten Szenen des Films (z.B. gegen Ende), die weniger anrühren. Zudem versucht der Film recht ambitioniert auf den Hintergrund der Freiheitskämpfer einzugehen, was jedoch nur teilweise gelingt, da die peruanischen Behörden sehr klischeehaft böse dargestellt werden.

Zudem bietet der Film drei etwas ausgiebigere Actionszenen von unterschiedlicher Qualität. Hectors Verhaftung ist ein ordentlicher Appetizer und ganz nett gemacht, wobei man hier eine nette Verfolgungsjagd zu sehen bekommt. Der Sturm auf das Gefängnis ist jedoch überraschend schwach und konfus inszeniert, sodass das bisschen Geballer hier nicht wirklich begeistert. Das Finale hingegen ist ziemlich gut getimt und kann wieder sehen lassen, da es etwas spektakulärer als der Rest des Films ist.
Die Darsteller geben sich nur teilweise Mühe, weshalb auch nur zwei Leute wirklich gut sind: Charles Napier als rechtschaffender und aufrechter Priester sowie Fiesling Billy Drago, der eiskalt und aalglatt wie immer agiert. Daneben sind die restlichen Darsteller eher mau und agieren bestenfalls routiniert.

Unterdurchschnittlicher Geiselthriller, der zwar ein paar gelungene Momente sowie etwas ordentliche Action bietet, aber größtenteils zu trocken und spannungsarm daherkommt.

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