Until Death (2007)

Es ist wie ein Wunder!

Was freue ich mich immer wieder, das meine guten alten Action-Helden aus der Versenkung wiederkehren, und das nicht als Cameo's oder Lückenfüller. Die alte Riege scheint sich aufgerafft zu haben, um dem lahmenden Action-Alltag wiederzubeleben. Nehmen wir Sylvester Stallone als Rocky Balboa oder John Rambo, Steven Seagal in "Urban Justice" oder wie hier eben Jean-Claude Van Damme in "Until Death"

Schon Van Dammes letzter Streich "Hard Corps" gefiel mir ausserordentlich gut. Nun war ich auf "Until Death" sehr gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Van Damme spielt hier nun den abgehalfterten Cop Anthony Stowe der über Leichen geht, um seinen Ex-Partner und jetzigen Drogenbaron Callahan (Stephen Rea, The Crying Game) zur Strecke zu bringen. Dabei stolpert er allerdings über ne Menge Flaschen Whisky und die ein oder andere Drogen-Spritze. Bis hin zu Läuterung..

Die Darstellung Van Dammes ist super! Er scheint nicht nur älter geworden zu sein, sondern auch Erwachsener. In "Until Death" wurde nun gänzlich auf Martial Arts verzichtet, was dem Film ungemein gut tut. Hier wird sich auf schön blutige Shoot-Outs beschränkt und unseren Meister des Spagat gibt man keine lächerliche Rum-Hampel-Aktion im Neopren-Body wie in "Double Impact".

Stowe ist ein Arschloch, ein Drogensüchtiger und ein Säufer. Diese Rolle ist, im ersten Moment, nicht eine solche die ich Jean-Claude zutrauen würde, aber in "Replicant" hatte er schon angedeutet, das er auch tiefgründig gucken kann bzw. agieren und nicht nur wie ein belgisches Nudelholz. Allein der Look, das aussehen wie Frisur, Haltung und Gang sind hier anders als in der bisherigen Van Damme Filmographie. Sehr sehr überzeugend, Jean-Claude!

Aber nicht nur Van Damme weiß zu überzeugen. Auch die übrigen Darsteller geben ihr bestes und das merkt man auch. Regisseur Simon Fellows (Second in Command) liefert hier nicht nur seine bisher beste Arbeit ab, er bedient sich auch an der unglaublich kreativen asiatischen Filmschmiede. Besonders das Ende erinnert an einige Hongkong-Movies.

FAZIT:

Van Damme is back! Was viele Fans nicht zu hoffen gewagt haben und Jean-Claude-Hasser befürchteten. ist eingetreten. Sollte er nun nicht wieder auf jeden x-beliebigen Möchtegern-Regisseur reinfallen, könnte einem Neuanfang nichts im wege stehen. Hoffen wir nur, das er nicht zu sehr aufs Geld angewiesen ist, und "Until Death" als Zwischenhoch in der Versenkung verschwindet. Denn dafür ist "Until Death" einfach zu schade. Darum gebe ich überzeugte und begeisterte....

9/10