Drei sind einer zuviel, zumindest in diesem Fall.
Der dritte Auftritt des Killers in der Munch-Maske gerät leider zu einer nicht so spannenden Angelegenheit, die mit den zwei starken ersten Teilen leider nicht mithalten kann.
Dabei hatten die Macher mit der Doppelbödigkeit der Killerjagd am Filmset der Woodsboro-Serie durchaus alle Trümpfe in der Hand, doch irgendwie will keiner von ihnen treffen.
Zunächst reduziert sich der Humor des Geschehens leider auf ein laues Lüftchen, geboren aus ein paar harmlosen Zwistigkeiten zwischen Ex-Hilfssheriff und Reporterin.
Dann erfolgen die Morde mit ermüdender Gleichheit, zu oft mit dem Messer und ohne Finesse und Einfallsreichtum. Die Idee, daß der Killer nach dem Drehbuch für "Stab 3" vorgeht, ist dabei zwar reizvoll, aber soll nur den Bodycount hochhalten. Seltsamerweise wirkt auch der Blutfluß wie abgeschnürt, als seien plötzlich alle wahnsinnig anämisch geworden.
Die Darsteller der Filmserie kommen in keiner Szene an die Begleitfiguren aus den ersten Filmen heran, allen voran die Gail Weathers-Parodie Parker Posey, die einiges an Screentime erhält, aber damit leider nur nervt anstatt zu unterhalten.
Als hätten das die Verantwortlichen gemerkt, wird sie dann auch sang- und klanglos abserviert, gerade als sie interesant zu werden droht. Die übrigen Nicht-Gesichter dürften auch in "Düstere Legenden 5" nicht schlecht aufgehoben sein.
Ferner wirken die Überlebenden der ersten Teile leider stark isoliert, es gibt kaum noch knüpfbare Fäden zur Originalstory, so daß man einfach nicht glauben will, daß unsere Lieblinge dann im dritten Teil dran glauben müssen, wenn sie 2 Filme überlebt haben. Und so ist es dann auch, ihnen wird kaum ein Haar gekrümmt.
So fällt denn auch die Enttarnung des Killers unangenehm auf, hanebüchen konstruiert und ohne Verknüpfung im logischen Geschehen des Films. Als Krönung gibt es dann auch keine Überraschung zum Showdown, sondern der Film läuft einfach langsam aus. Immerhin verbindet man die Auflösung mit den übrigen zwei Filmen, aber dennoch wirkt die ganze Storykonstruktion angestrengt und die Schauspieler lustlos, als müßten sie es hinter sich bringen.
Vielleicht war es falsch, nicht noch einige Figuren aus dem zweiten Film mitzunehmen, denn so blieben den Filmemachern kaum Möglichkeiten übrig.
Wie niedrig man den Originalitätslevel angesetzt hat, beweist die Tatsache, daß die beste Szene das Wiederauftauchen des ermordeten Randy per Video-Testament ist. Er gibt zum dritten Mal ein paar Regeln mit auf den Weg, die aber leider längst nicht so wichtig sind und das Geschehen im nachhinein entwerten.
In diesem Zusammenhang muß ich noch erwähnen, daß Ehren Kruger (der Autor) eben doch kein Kevin Williamson ist, der die ersten Teile sicher in der Hand hatte.
Ein zwar nicht vollständig langweiliger, aber dafür extrem ernster und bemühter dritter Teil mit niedrigem Gore-Faktor und ohne den nötigen Spaß dabei. Scream 3 ist eindeutig ein reines Kommerzprodukt und sollte den Sargdeckel über Woodsboro doch bitte schließen. Für Unentwegte und Vollständigkeitsfanatiker ganz schön, für Horror-Fans mit Anspruch ein herber Reinfall: 6/10.