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Bei Fortsetzungen wird meist ein bewährtes Strickmuster benutzt und es werden kaum Neuerungen gewagt ; daran mag es liegen, dass jede Reihe sich irgendwann einmal zu Tode läuft. So auch bei der "Marrying the Mafia-Trilogie". War der erste Teil noch ein solider Erfolg und der zweite sehr geschickt auf dem Höhepunkt der Comedywelle in Südkorea platziert, so versucht der dritte Teil nur noch kommerziell Kasse zu machen und die letzten Zuckungen dieser Welle auszunutzen. Ahnungslose Zivilisten contra naive aber gefährliche Gangster kommt mit dem dritten Teil von "Marrying the Mafia-Family Hustle" ganz deutlich in die Jahre und erreicht niemals das Niveau der Vorgänger. Regisseur Jeong Yong-ki hat die Schauspielergarde des zweiten Teils nahezu komplett nochmals um sich versammelt und dreht ein durchschnittliches und in Rückblenden nach Inhalten suchendes Opus. Dennoch kamen immerhin 2,5Mio Koreaner in die Kinos und sorgten für ein befriedigendes Ergebnis.

Der Tiger-Clan von Mutter Hong Deok-ja ( gespielt von Kim Soo-mi ) wird nun seriös und schwört dem Verbrechen ab. Ihr ältester Sohn Jang In-jae ( gespielt von Shin Hyeon-joon ) hat ja die Staatsanwältin Kim Jin-kyung ( gespielt von Kim Won-hee ) geheiratet und die gesamte Familie investiert ihr Geld in einen seriösen Lebensmittelkonzern. Sie verkaufen die Nationalspeise Koreas nach einem alten überlieferten Familienrezept ; die Firma soll Kimchi in verschiedenen Variationen anbieten und das Geschäft läuft sehr erfreulich an.
Eher widerwillig sind die beiden Brüder Kyung-jae ( gespielt von Lim Hyeong-jun ) und Seok-jae ( gespielt von Tak Jae-hoon ) mit an Bord und das neue Familienunternehmen mausert sich zum Erfolg. Doch leider kommt der ehemalige Kollege und Ex-Staatsanwalt Bong Myung-pil ( gespielt von Kong Hyeong-jin ) frühzeitig aus der Haft und schwört Rache. Jin-kyung hatte ihn damals abgewiesen und damit emotional dedemütigt und sich für den Gangster In-jae entschieden ; diese Niederlage hat Myung-pil niemals verwunden und versucht nun mit Hilfe der ehemaligen Feinde des Tiger-Clans deren neue Existens zu sabotieren.
Wieder entbrennt ein Kampf Gut gegen Böse.

Die Story ist schnell gestrickt und dient für ein paar nette Gags aufbauend auf dem zweiten Teil. Ein richtig gelungener Brüller ist der Werbeauftritt von Mutter Deok-ja im Fernsehen. Ihre etwas unkonventionelle Art und Weise das Familienkimchi anzupreisen ist ganz klar der Höhepunkt des Films.
Leider schleichen sich extreme Längen ein ; es werden lange Rückblenden verwendet. Diese bringen der Story nichts und wirken ganz im Gegenteil fast schon langweilig. Da kann auch ein optisches Schmankerl in Form von Jungactress Jang Hee-jin nicht wirklich etwas bewirken. Diese Szenen verpuffen alle sang und klanglos.
Filmmutter Kim Soo-mi spielt bekannt solide und auch das Paar des Films Kim Won-hee und Shin Hyeon-joon verleihen dem Film eine sehr reife und niveauvolle Note. Auch der dritte Teil umschifft billige Zoten und geschmacklose Entgleisungen sehr gekonnt, doch bringt er keine neuen Impulse fürs Genre.
Ich machs kurz und schmerzlos ; der dritte Teil sollte der letzte Teil dieser Reihe gewesen sein. Zu ausgetreten der Pfad und zu ausgelutscht die Story. Kurzweilige und harmlose Unterhaltung in gerade noch durchschnittlicher Form langt für knappe 5 Punkte.

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