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Bei Ausgrabungen scheinen Archäologen eine altertümliche Stätte freizulegen, die einst einen bösen Geist bannen sollte. Zwei der Forscher verschwinden spurlos, doch schon bald taucht die junge Shizima apathisch wirkend wieder auf und die Dinge für die Schüler Masao Yabe und den Geisterforscher werden konkreter: Die Grabstätte in der Schule wird von Hiruko heimgesucht, mit hechelnder Kamerafahrt a la „Tanz Der Teufel“ und sensorischer Gerätschaft a la „Ghostbusters“ nimmt die Jagd ihren Lauf... Dabei finden die beiden die eine oder andere Leiche in viel Blut drapiert, welches auch gern mal aus dem kopflosen Hals sprudelt, was Regisseur und Schauspieler Shinya Tsukamoto die beiden Helden nicht ganz humorlos erleben lässt. Deren Vorgehensweise hat den augenzwinkernden Charme von Amateuren bei der Arbeit, neben blumigen Szenen durchleben sie manch Situationskomik mit wild gewordenem Hausmeister oder riesiger Geisterspinne. Gewagte Sprünge aus dem Fenster wechseln mit Gestolper vor der angebeteten Shizima, die im nächsten Moment dämonisch grün mit Riesenzunge lockt, bis sogar Masuma die Kettensäge zückt. Hieda macht derweil dem übernatürlichen Spinnenterror mit dem Wischmob den Garaus und obwohl es einigermaßen wild zugeht, hat diese relativ konventionelle Horrorkomödie wenig mit Tsukamotos „Tetsuo“ gemeinsam. Vielleicht ist es sein bislang untypischster Film, der neben einem melancholischen Mittelteil und einigen temporeichen Szenen einen Einschlag in Richtung asiatisches Fantasykino mit etwas Slapstick hat. Allein schon die Grabkammer könnte die Kulisse zu einem x-beliebigen Mumienfilm sein, der mit etwas „Alien“ angereichert wurde. Dies stelle man sich mit der entsprechenden Portion Spezialeffekte besonders im Kreaturenbreich und einer Hand voll trashiger Ideen vor, da rüstet man sich auf dem idyllischen Lande zur Geisterjagd mit Insektenspray. In etwa wie der junge Sam Raimi aus Japan, nur nicht so originell und in sich bei weitem nicht so geschlossen zu Gunsten von zusammengewürfelten Elementen, die dem Film ein schräges, doch nur in einigen Einzelszenen amüsantes Gesamtbild verleihen. Hinsichtlich des vorhergehenden "Tetsuo" eine glatte Enttäuschung.

Fazit: Fantasy-Horror, der zwischen wilder Überdrehtheit und emotionalem Kitsch schwankt, meist jedoch als Dämonenkomödie mit etwas Kunstblut funktionieren soll. 4/10 Punkten

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