Pete und Philip sind schon immer beste Freunde und zusammen aufgewachsen. Beruflich haben sich ihre Wege getrennt, denn Pete ist ein einfacher Fischer und Philip Anwalt, aber dies ist für die Beiden absolut unerheblich und sie verbleiben unzertrennlich. Pete hat zudem auch noch ein Auge auf Kate, die schöne Wirtstochter, geworfen. Philip ist ebenfalls interessiert aber als Pete den Heiratsantrag auspackt steckt er natürlich freundschaftlich zurück, allerdings ist der Vater von Kate damit nicht einverstanden, seine Tochter einem mittellosen Fischer anzuvertrauen. Also macht er sich auf den Weg in die Ferne, um Geld zu verdienen. In der Zwischenzeit kommen sich Philip und Kate dafür näher und als die Nachricht den Ort erreicht, das Pete verstorben ist, scheint ihnen der weitere Weg vorbestimmt und natürlich geebnet, doch die Nachricht war eine Falschmeldung, denn Pete ist quicklebendig und nun auch mit Geld ausgestattet, auf dem Weg zurück in die Heimat.
Hitchcock selbst meinte, dass das Interessanteste am Film war, dass er seinen letzten Stummfilm gedreht hat. Ich tu dies nicht gerne, aber ich muss ihm widersprechen. Mir hat der Film ausgesprochen gut gefallen, was in jedem Fall am Inhalt lag. Die Geschichte befand ich nämlich als interessant und es war auch nicht ganz einfach abzusehen, wie sie im Weiteren verlaufen wird. Natürlich besitze ich keine Kenntnisse über den zu Grunde liegenden Roman, weshalb ich hier ganz unbedarft der Handlung gefolgt bin und die ist schon relativ krass. Zudem gefiel mir das Spiel von Anny Ondra sehr gut, die er bereits für „Champagne“ besetzen wollte und ehrlich gesagt, hätte ich sie dort auch lieber gesehen. Vielerorts wird sie als die erste Hitchcock-Blondine bezeichnet und im nächsten Film (Blackmail) hat sie dann sogar Filmgeschichte geschrieben. Irgendwie auch schon hier, da man von einer der ersten "femme fatale" sprechen kann. Die beiden männlichen Hauptdarsteller kennen wir inzwischen ebenfalls, denn Carl Brisson mimte bereits den Boxer in „The Ring“ und Malcolm Keen sahen wir bereits als Kommissar in „Der Mieter“. Neben der Besetzung sind zusätzlich die Locations absolut sehenswert. Er drehte den Film zwar nicht auf der „Isle of Man“, was man durch den Titel vermuten würde, sondern in Cornwall, was ihm aber sehr ähnlich erschien. Die Kamera nimmt hier in vielen Fällen bereits den Tonfilm vorweg, da man den Darstellern einiges von den Lippen ablesen kann. Für mich gibt es hier eine Menge toller Szenen und die Geschichte mündet in ein Finale, welches mich absolut beeindruckt hat. Nach den Bemerkungen von Hitchcock im Buch von Truffaut, hatte ich den Film deutlich schwächer vermutet. Da es sich diesmal auch um eine Erstsichtung handelte, war ich sogar eher verwundert, wie gut ich den fand. Auch in der zeitgenössischen Kritik und beim Publikum kam der Film deutlich besser an, als bei Hitchcock selbst, wie mehrfach nachzulesen war. Ich selbst platziere ihn in jedem Fall auf Augenhöhe von „The Ring“, auch wenn es inhaltlich ebenfalls eher ein Liebesdrama ist, als ein Hitchcock-Thriller, aber ich persönlich fand „The Manxman“ wirklich prächtig.