Unsichtbar - Zwischen zwei Welten (2007)

"Unsichtbar" bietet neben seiner teils interessanten, teils kruden Handlung vor allem eins: unerträglichen Kitsch! Das zieht sich durch den kompletten Film, wird aber gegen Ende wirklich unfassbar dämlich. Aber der Reihe nach:
Die erste halbe Stunde dient lediglich zur Einführung der ohnehin eindimensionalen Charaktere und deren Vorgeschichte. Hier wird wirklich jedes platte Highschool- und Jugendklischee verbraten (wenn der erste Satz zwischen zwei Schülern schon lautet: "Kommst du auch zur Party?", dann weiß man schon, worauf man sich einstellen muss). Alles also reichlich vorhersehbar und platt. Dann kommt der handlungsrelevante Mord (bzw. eher der Totschlag) - auch das hat man alles schon zigmal gesehen (und jeden Satz schon tausendmal gehört). Erst in den darauffolgenden Szenen bietet der Streifen seine einzig wirklich gute Phase. Als Nick bemerkt, dass er mit niemandem Kontakt aufnehmen kann, kitzelt man sogar den einen oder anderen gelungenen Aspekt aus dem Plot heraus. Leider ist diese Phase schnell wieder vorüber. Denn dann folgt Annies komplett logikfreie Wandlung zum Menschenfreund, die darauf hinausläuft, dass ihr Nick mal eben verzeiht, dass sie ihn (fast) umgebracht hat (klar, würd ich sicher auch machen... so ein Blödsinn!!). Indirekt freundet er sich sogar mit seiner Beinahe-Mörderin an, was schonmal jedem gesunden Menschenverstand widerspricht (aber die arme, arme Annie hatte ja soooo ne schwere Kindheit....). Es reiht sich nun also Blödsinnigkeit an Blödsinnigkeit, und alles läuft in einem unsagbar schmalztriefenden Ende zusammen.

Man kann noch nicht mal sagen, es wäre schade um die gute Story - denn die ist nicht gut, von da her muss man es ihr sogar anrechnen, dass sie zumindest ein oder zwei brauchbare Szenen daraus hervorgebracht hat. Der Rest aber ist eben nur für Kitsch-Liebhaber geeignet, die sich daran erfreuen können, dass am Ende eines Films immer alle viel bessere Menschen sind als vorher...
Ach ja, hätt ich fast vergessen: auch die musikalische Untermalung macht den Film ziemlich lächerlich, denn pausenlos werden in den unpassendsten Momenten willkürlich irgendwelche Songs eingespielt - egal, ob die zur Szene passen oder nicht.