Inhalt:
China während der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, es ist die Zeit, in der die Japaner immer mehr Einfluss auf das Land nehmen, und die Bevölkerung demütigend behandeln.
Ta Lang (Barry Chan) lebt mit seiner Frau und seinem Vater in einem Fischerdorf. Und die Japaner sind nicht zimperlich in ihren Methoden, bei den Chinesen Geld einzutreiben.
Als seine Frau und sein Vater von dem mit den Japanern kollaborierenden, skrupellosen Lu Chun Pei (Yee Yuen) brutal getötet werden, schwört Ta Lang dem Mörder blutige Rache!
Ta Lang verlässt die Küste, und geht in die Stadt. Hier begegnet er der jungen, schönen Hsu Hsiao Chun (Doris Lung Chun-Erh). Die gibt sich gegenüber Ta Lang zunächst spröde.
Doch hat auch sie arge Probleme mit den Japanern, die ihren Bruder Hsu Chung Ming (David Tong Wei) in der Gewalt haben!
Ein Versuch Hsu Hsiao Chun´s, ihren Bruder auszulösen scheitert!
Hsu Hsiao Chun und Ta Lang nähern sich an..., gehen gegen die Japaner an.
Als Ta Lang einem arrogant auftretenden Japaner (Miu Lai-Wan) eine Lektion erteilt, wird er festgenommen, und muss in der Holzfabrik Zwangsarbeit leisten.
Hier begegnet er Hsu Chung Ming, dem Bruder von Hsu Hsiao Chun!
Beide Männer töten den gefährlichen japanischen Anführer Yamada (Shaw Luo-Hui), sie entfliehen, und können zusammen mit Hsu Hsiao Chun den Vater der beiden erreichen..., später fällt auch dieser den Japanern zum Opfer.
Ta Lang und Hsu Chung Ming gelingt es durch eine List, sich erstmals Zutritt zu Lu Chun Pei zu verschaffen, es kommt zu einem ersten Kampf. Doch ist die Leibgarde Lu´s zu stark!
Und Hsu Chung Ming wird auf der Flucht von den Japanern erschossen!
Nunmehr lässt Ta Lang sich von den Japanern gefangen nehmen, um in die Nähe seines Erzfeindes zu gelangen, und er wird brutal gefoltert.
Hsu Hsiao Chun versucht Ta Lang Entsatz zu bieten..., und es kommt zum Kampf, zu einem blutigen Show-Down mit den Japanern darunter der gefährlichste Bodyguard (O Yau-Man) von Lu!
Nach hartem Kampf kommt es schließlich zwischen Ta Lang und Lu Chun Pei zum brutalen Kampf auf Leben oder Tod...........
Fazit:
Sehr verehrte Leserin, geschätzter Leser..., wieder habe ich die Ehre, Ihnen einen Eastern-Klassiker hier vorzustellen: Im Jahre 1972 drehte Regisseur Mo Man-Hung (aka Wu Min-Hsiung) diesen einfach strukturierten, kostengünstigen, spannenden und vor allem knallharten KungFu-Actioner für eine kleines Studio auf Taiwan!
In einfachen Kulissen, viel open-air, auch am Meer, was eine besondere Atmosphäre schafft, genau so wie die Studio-Sets im Finale..., inszenierte Mo Man-Hung eine gefällig umgesetzte, wenngleich stereotype Rache-Story..., die er zielgerichtet in brutal-harte Gewalt münden lässt.
Sofort ist klar, worum es geht..., um den Kampf von gedemütigten Chinesen gegen arrogant auftretende Japaner und deren chinesischen Handlanger..., ein ja oft entwickeltes Konzept chinesischer KungFu-Actioner in jenen Jahren des taiwanesischen bzw. Honkong-Kinos.
Und so ist denn auch "Chinese" ("Dragon´s Executioner") im Kielwasser der Bruce Lee-Streifen fahrend..., und ähnelt jenen Filmen mit dem größten aller Eastern-Stars, dem König des KungFu!
Mo Man-Hung gelingt es weitestgehend, den Spannungsbogen hoch zu halten, die Figuren in diesem Drama zu entwickeln, und den Zuschauer mit kernigen KungFu-Fights bei Laune zu halten, bis denn im blutigen Finale die Gewalttätigkeit kulminiert.
"Chinese" ("Dragon´s Executioner") ist da denn ein schnell und routiniert abgedrehter, typischer Actioner jener Kino-Periode Taiwans/Hongkongs, der ein Genre und dessen Fans bedient.
Wie in den Bruce Lee-Eastern jener Jahre braucht es auch hier einen Helden, einen einsamen, harten Kämpfer.
Barry Chan ist hier in dieser Rolle zu erleben, er spielt den Rache-Engel so routiniert wie eben der ganze Streifen erstellt wurde. Von Rache getrieben, von Hass..., den er an seinen Gegnern, überhaupt an allen arrogant auftretenden Japanern auslässt. Natürlich ist hier sein Rollenbild entsprechend stereotyp.
An seiner Seite die bildhübsche Doris Lung Chun-Erh. Die geht verzweifelt gegen die Feinde an, hat als Frau natürlich die geringeren Möglichkeiten, doch agiert sie tapfer und verkörpert ihre Verzweiflung gekonnt.
David Tong Wei agiert als Bruder von Doris -im Film-, und spielt das so wie der Rest des Ensembles außerhalb der Villains soweit solide.
Oberster Villain ist Yee Yuen, wie immer mit skrupellosester Aura und verkniffenem Gesicht. Durch und durch verschlagen, böse und brutal..., verrät er seine eigenen Landsleute und verkauft seine Seele an die Eindringlinge, an eine fremde Macht.
Vor allem im Finale ist denn Yee Yuen auch im Kampf gefordert, und ist der erwartet harte, zähe Gegner.
Shaw Luo-Hui und O Yau-Man sind den Eastern-Freunden in Deutschland vor allem als Shaolin-Priester aus etlichen Produktionen dieses Genres hinreichend bekannt.
Hier agieren sie als japanische Villains, in ganz anderer Montur und vor allem der korpulente O Yau-Man ganz unerwartet als schwertschwingender Japaner im Kampf-Kimono! Erlebt man wirklich ziemlich selten, wenn überhaupt -außerhalb des hier vorgestellten Streifens "Chinese" aka "Dragon´s Executioner"-.
Das bringt mich abschließend zur KungFu-Action. Wir befinden uns hinsichtlich dieser Produktion im Jahre 1972.
Entsprechend ist die KungFu-Action, angelehnt an die Bruce Lee-Filme (die ja erst später den Klassiker-Status erhielten) rau-rustikal und somit einer gewissen Realistik untergeordnet..., kein Firlefanz, keine Akrobatik.
Das Technische nimmt im Verlauf jedoch zu, die Aktionen erhalten mehr technische Raffinesse, aber es kommt kaum zu langen Schlag-Block-Schlag-Aktionen..., hier stand Bruce Lee Pate.
Es sind knallharte KungFu-Fights, der Hass sorgt dafür, dass die Brutalität und Intensität dieser Kämpfe sich hochschaukelt, und das blutige Finale ist Action-Total, so soll das sein!
Kleines Manko: Das Dubbing (Geräuschkulisse) während der Fights empfand ich, dafür dass die Aktionen hart und heftig sind, etwas zurückhaltend.
Ein kernigeres Dubbing hätte die Sache noch knackiger gemacht. Aber ein zurückhaltenderes Dubbing war bezüglich der angestrebten Realistik vielleich auch nicht so verkehrt.
"Chinese" bzw. "Dragon´s Executioner", ist längst ein Klassiker des Genres..., eine gediegene Atmosphäre, keine große Geschichte, keine große Kunst..., "nur" ein harter, rauer, spannender und blutiger Eastern für die Fans des Genres.
7/10.