In den Sechzigern gab es vielleicht zwei große Zocker-Filme: Haie der Großstadt mit Paul Newman und Cincinatti Kid mit Steve McQueen. Um es vorweg zu nehmen, Haie der Großstadt ist der frühere und bessere Film der beiden, da er zum einen da weitermacht, wo Cincinatti Kid aufhört und zum anderen einfach makellos und zeitlos ist.
Dennoch Cincinatti Kid ist vom Papier her mindestens gleichwertig, wenn nicht gar höher angesiedelt, hat er doch auch noch einen ganz großen hinter der Kamera: Norman Jewison, sowie ein Giganten-Duell vor der Kamera, mit Edward G. Robinson in einer überragenden Rolle als der Poker-König.
Cincinatti Kid ist auch auf der anderen Seite ein absoluter Zocker-Kult-Film, bedient sich doch Jewison beim finalen Duell auf die stilistischen Mittel, die Sergio Leone etwa zeitgleich bei seinen Dollar-Western immer in den Duell-Einlagen benutzte: Schnelle Schnitte, Großaufnahmen der Augen, Gesichter, Karten, immer schneller Schnitte. Fabelhaft anzusehen und auch heute noch oft kopiert in jedem möglichen Zockerfilm.Insofern ist Cincinatti Kid nicht nur ein großer sondern auch ein extrem einflussreicher Zocker-Film.
Mit einem Steve McQueen in einer damals für ihn recht ungewohnten Rolle, zumindest wenn man das Ende kennt, aber der gute Mann meistert diese Aufgabe recht souverän. Hierzu muß man sagen, dass es irgendwie schon seltsam ist zu sehen, dass McQueen und Newman immer wieder relativ ähnliche Rollen spielten: Spielt Newman Eddie Felson, spielt McQueen Cincinatti, Spielt Newman Cool Hand Luke, spielt McQueen Papillon.Beide spielen ihre ähnlichen Rollen total unterschiedlich, dennoch sind beider Männer Filme auf Ihre Arten und weisen Klassiker.
So auch hier, auch wenn Cincinnati Kid sich nicht zu verstecken braucht: dennoch, Haie der Großstadt ist der bessere Film, da subtiler, da bessere Geschichte, da konsequenter, da düsterer.
Als Fan solcher Filme muß man diesen Film hier auf jeden Fall gesehen haben: 8 Punkte.