Review

„Operation Return the Treasure“, Lupins 15tes Abenteuer in der Reihe der jährlichen Lupin-TV-Specials, dreht zur Abwechslung den Spieß einmal um und lässt den bekannten Meisterdieb keine wertvollen Schätze stehlen, sondern sie zurückgeben.
Ein simpler, aber doch erfreulich erfolgreicher Kniff der einen erstaunlich lockeren und ungemein Unterhaltenden Lupin hervorbringt, wie man ihn nicht allzu oft sieht.
Dank der, im Vergleich zum Diebstahl verhältnismäßig einfacheren Aufgabe dieses mal gestohlene Sachen zurückzubringen begeben sich Lupin und seine Freunde innerhalb der gut 90 Minuten Spielzeit auf eine abwechslungsreiche Reise quer durch Europa, die mit einem sichtlich begeisterten Auge für Architektur glänzt und uns von Venedig über Berlin bis Barcelona zu vielen bekannten Locations führt.
Dabei gibt es einen wunderbar ausgewogenen Mix aus, Trouble mit der Mafia, Trouble mit den Kunstgegenständen und Trouble mit Zenigata, der hier auf einer besonderen Erfolgswelle schwimmt und dem es gleich sagenhafte drei mal gelingt Lupin zu verhaften. (auch wenn der seine Zelle jedes mal ziemlich schnell wieder verlässt)
Einen guten Griff hat man dieses mal auch mit den bösen Buben getan, der russische Mafioso und seine Killerin/Leibwächterin/Geliebte geben ein ziemlich düsteres Pärchen ab und vor allem letztere gelingt es Lupin und seinen Freunden mächtig einzuheizen und nicht nur Jigen gefangen zu nehmen, sondern auch noch Goemon schwer zu verletzen. So eine richtige Herausforderung tut der Story sichtlich gut und sorgt neben all dem Lupin-üblichen Klamauk dafür das die Actionszenen doch eine gewisse Spannung behalten.
Generell integriert sich auch die unvermeidliche Comedy dieses mal erstaunlich gut in den Film und kann mit äußerst gelungenen Running Gags wie Lupins Gefängnisausbrüchen + Zenigatas Buster Keaton Referenz (Mauer-Fenster-Loch) oder einigen genialen Fujiko Szenen stark bei mir punkten.
Auch hat man es verstanden allen Hauptfiguren gut Platz in der Geschichte einzuräumen und genau ihre Seiten herauszustellen die die Fans gerne sehen möchten.
Zenigata ist wie bereits erwähnt besonders engagiert, Jigen darf seine Schießkünste an einem würdigen Partner messen und auch Goemon muss seine angekratzte Ehre und den Tod seines guten Freundes an einem mehr als würdigem Gegner rächen. Lupin stolpert indes wie immer irgendwie heil durch alles durch und Fujiko darf im Hintergrund ihre Fäden spinnen, sich sexy einschmeicheln, nackt im Bett räkeln, ihre Verwandlungskünste mehrfach demonstrieren und dabei zeigen das sie trotz allem auch eine toughe Kämpferin sein kann. Was will man mehr.
Natürlich kommt die Geschichte ob alle dem nicht ganz ohne die leider ebenfalls Lupin-typisch Blödsinn-Momente aus, in denen Plotlöcher mal wieder mit hanebüchenem Zufall gefüllt werden oder sich Figuren plötzlich völlig a-typisch benehmen, aber gemessen am durchschnittlichen Lupin-Abenteuer ist die Story hier geradezu vorbildlich.

Das dann alles auch noch mit, für eine 2003er TV-Produktion, durchweg guten Zeichnungen und Animationen (besonders auch denen schönen Stadtporträts) präsentiert wird, setzt dem ganzen dabei noch das Sahnehäubchen auf macht „Operation Return the Treasure“ neben Cagliostro zu einem der besten Lupin Abenteuer die ich bisher gesehen habe.
Nicht nur für Fans, sondern für jeden zu empfehlen der Spaß an locker-lustiger Gauner-Action hat.

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