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B-Filmer und Drehbuchautor Michael Hurst (Mosquito Man, Pumpkinhead - Blood Feud) dürfte eigentlich mittlerweile genügend Erfahrung in der Branche gesammelt haben um zu wissen, dass man mit einer derart gängigen Vorlage für einen Slasher keinen Blumentopf gewinnen kann. Anfänger Michael Feifer (Ed Gein, B.T.K.) gibt "The Graveyard" den Rest, konnte sich danach trotzdem in der B-Szene halten.
Hier bekommen wir den x-ten Mix von "Freitag der 13., Halloween, Scream" oder "Ich weiss, was du letzten Sommer getan hast" um die Ohren gehauen. Eigene Innovationen gibt es nicht, obendrein befindet sich Feifers zweite Regiearbeit sehr nah am Amateurfilm. Und wenn sich schon der Großteil des Films auf einem Friedhof oder in einem abgelegenem Waldcamp abspielt und es einem immer noch nicht gelingt einen Funken Grusel zu erzeugen, dann hat man den Flopp in jeder Hinsicht verdient. "The Graveyard" ist ein trauriges Beispiel wie es nicht geht und höchstens noch für den Allesgucker im Genre Slasher geeignet. Das übliche Schema wird brav und spannungslos heruntergekurbelt, leider errät der Filmkenner auch den Mörder noch innerhalb der ersten Halbzeit.

Und zwar geht es um eine Gruppe von Studenten (wie könnte es auch anders sein), die sich auf einem Friedhof mit einem Spielchen Angst einjagen wollen. Einer von ihnen kommt dabei ums Leben, Bobby (Patrick Scott Lewis) nimmt die gesamte Schuld auf sich und wandert für fünf Jahre in den Bau. Nach seiner Entlassung trifft man sich in einem Waldcamp, um sich die damaligen Ereignisse von der Seele zu reden. Doch plötzlich taucht ein maskierter Killer auf, der es auf die kleine Gruppe abgesehen hat. Ist ihr Freund von damals doch noch am Leben und will nun blutige Rache?
Es gibt nicht viele Möglichkeiten, wer sich hinter der Maske versteckt und auf Feifers kleine Verwirrspielchen fällt man nicht rein. So braucht man nicht lange, bis man den Killer entlarvt hat und ansonsten hat "The Graveyard" nichts zu bieten, was uns am Bildschirm hält. Immerhin wartet man hier nicht die erste Halbzeit bis die Morde beginnen, sondern man legt recht schnell los. Aber selbst die Morde können keine Akzente setzen, sie fallen nicht nur spannungarm, sondern auch verhältnismäßig unblutig aus. Mal ein Kehlenschnitt, einem wird die Axt in die Brust gerammt und ein Opfer auch mit dem Duschvorhang erstickt. Haben wir alles schon mal gesehen, weitaus besser und blutiger inszeniert.

Viel gibt es hier sowieso nicht zu meucheln und anstatt einfach aus dem Camp zu fliehen, bleibt man selbst bei Tag dort und hofft auf Besserung. Auch läuft man immer allein durch die Gegend, nur Bobby holt Hilfe und stößt mal wieder auf einen besonders dummen und langsamen Provinzsheriff, der ihm natürlich kein Wort glaubt. Doch viel schlimmer ist es diese naiven Figuren zu ertragen, ein selbst ernannter Gruppenkasper der nur ans Vögeln denkt, sowie ein seltsames Computergenie sind auch zugegen. Alles nur Abziehbilder für die Schlachtbank, verkörpert von drittklassigen Möchtegern-Schauspielern, die es nicht mal zu einer durchschnittlichen Leistung bringen.
Was "The Graveyard" noch ein bisschen aus dem Dreck zieht, ist das ordentliche Erzähltempo, welches für viele Konfrontationen sorgt. Nur diesen typischen Schlussgag kann ich mittlerweile schon nicht mehr sehen.

Auch klauen will gelernt sein, doch "The Graveyard" hat weder eine solide Story noch spannende Szenen zu bieten und ging somit zu Recht unter. Viel zu schnell hat man das Ganze durchschaut, die Darsteller sind schwach und selbst die Morde bieten nichts, an was man sich erinnern könnte. Das Ganze ist unnütz wie ein Kropf, doch dank des moderaten Erzähltempos immerhin leidlich unterhaltsam.

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