Hier dürfte der Aikido-Moppel auf seinem Tiefpunkt angekommen sein. Viele Köche verderben den Brei, so schrieben Steven Seagal und Joe Halpin ein Drehbuch, welches aber weder den Produzenten, noch Regisseur Michael Keusch (Shadow Man, Unsichtbarer Feind) gefiel. Also wurde alles umgekrempelt und aus Monstern machte man Drogenabhängige. Steven Seagal scheint das sowieso egal gewesen zu sein, denn so lustlos wie hier, habe ich ihn noch nie gesehen. Mit hässlichem Franzenzopf, langem Mantel stapft er meist nur im Dunkeln herum, daher waren auch kaum Double von Nöten. Keusch macht mal wieder das, was er am besten kann, nämlich alles falsch. Plumpe Schnitte, Fast und Slow Motion und zudem diese weissen Bilder in den Actionszenen, macht das letzte Fünkchen Hoffnung zu Nichte. Dann will man uns den Ostblock als Frankreich und Amerika verkaufen, schon lange nicht mehr so gelacht. Und Seagal produzierte diesen Schwachsinn auch noch. Ein Jahr später arbeiteten Keusch und Seagal nochmal in "Unsichtbarer Feind" zusammen, heraus kam genauso eine Gurke. Licht am Horizont gab es mit "Urban Justice", erinnert sogar ein wenig an alte Zeiten.
Marshall Lawson (Steven Seagal) verliert seine komplette Einsatztruppe. Mit seinem Partner Dwayne Dixon (David Kennedy) stellt er Nachforschungen an und stößt auf die geheimnisvolle Droge CTX. Diese wurde vom Militär entwickelt, um aus normalen Menschen, kaltblütige und aggressive Kampfmaschinen zu machen. Lawson muss die Droge vernichten, denn der ehemalige Biologe Aroon (Adam Croasdell) plant CTX ins Trinkwasser zu mischen, um die gesamte Bevölkerung abhängig zu machen. Lawson, Dixon und Biochemikerin Tia (Lisa Lovbrand) müssen Aroon aufhalten.
Dieses böse Militär, was denen wieder einfällt. Schon wieder eine Superdroge und natürlich gerät alles ausser Kontrolle. Ein ehemaliger Mitarbeiter verteilt CTX nämlich in einem Club und hat sich schon eine eigene Horde Killerladys gezüchtet, denen auch Lawsons dreiköpfige Einheit zum Opfer fällt. Ansonsten hat sich Seagal mal wieder eine jüngere Geliebte an die Seite gestellt und einen Partner, der einem Gefangenen einfach CTX spritzt, weil der nicht reden will. Ansonsten gibt es die üblichen Unstimmigkeiten zwischen Lawson und seinen Vorgesetzten, wie immer zieht Jeder an einem anderen Strang, doch viele Motivationen bleiben auch im Dunkeln. Das passt gut zu "Attack Force" denn der spielt größtenteils nachts. Das verleiht zwar diesen düsteren Touch, aber auch nur in Verbindung mit einer guten Kulisse und der Ostblock ist nun mal monoton. Alte Kirchen, Clubs in irgendwelchen Hintergassen oder verlassene Fabrikgelände macht sich Keusch dabei zu Nutze. Die Sets sind demnach wieder unter aller Kanone und extrem karg. Auch der Score ist von der Stange. Untermalt einigermaßen, doch zwei Minuten später hat man die Melodien wieder vergessen.
Auch im Actionbereich sieht es sehr mau aus. Ein kleiner Shootout zum Auftakt mit noch kürzerem Fight, dann einige Morde und im überlangen Showdown schleicht man dann in irgendwelchen brüchigen Bauten herum und duelliert sich mit den Drogenabhängigen. Und diese wenigen Actionszenen hat Keusch noch durch sein Nichtkönnen völlig zerstört. Da nutzt es auch nicht viel, wenn das Blut ordentlich suppen darf. Wenn die Abhängigen ihre Opfern mit Messern aufschlitzen und einige blutige Einschüsse gibt es auch zu sehen. Unser Moppelchen darf sogar viermal mit den Fäusten ran, doch drei der Kämpfe sind schneller vorbei, als sie angefangen haben. Im Finalkampf darf er sich dann mit einer Frau prügeln. Dieser Kampf geht ein wenig länger, ist jedoch abartig mies in Szene gesetzt. Als Seagal würde ich mich abgrund tief schämen, so etwas meinem Publikum vorzusetzen.
Aber warum sich Mühe geben, Hopfen und Malz sind verloren. Steven Seagal kommt mit einem Gesichtsausdruck aus und viel zu tun hat er auch nicht. Lächerlich wirkt die Knutschszene ziemlich zu Beginn. Ansonsten sieht es auch nicht viel besser aus. Von unter- bis durchschnittlich ist alles vertreten. Am besten agiert noch Adam Croasdell als Aroon und David Kennedy (Dwayne) kann man auch lassen.
Es ist wirklich traurig, mit was man den Zuschauer hier verprellt. Eine schrottig Story, der eintönige Ostblock, ein lustloser Seagal und obendrein ist das Ganze noch mies inszeniert und langweilig von vorne bis hinten. Schnell hat man das Interesse verloren und muss sich durch die 90 Minuten förmlich quälen. Das Gute daran, es kann nur noch besser werden, aber "Attack Force" ist nicht mehr als knappe 2 Punkte wert.