Attack Force (2006)

Bei einem Einsatz kommt die ganze Truppe von Marshall Lawson brutal ums Leben. Als Lawson die Umstände der Bluttat erforscht, stößt er dabei auf eine geheime Militäroperation mit dem Namen CTX Majestic. Doch die Operation ist so geheim, dass das Militär nun hinter Lawson her ist.
Also Steven Seagal könnte zusammen mit Wesley Snipes mittlerweile wirklich mühelos ein Reisebüro in Rumänien eröffnen, so oft wie die Jungs sich zum Filmemachen rumtreiben. Und Attack Force aka Harvester ist mal wieder ein sehr seltsames Produkt geworden. Also wer hier auf Anhieb kapiert welche der zahllosen Fraktionen innerhalb der Story miteinander solidarisieren oder improvisieren, der ist ein schlauer Mensch, denn der Ablauf erweist sich als dermaßen hektisch und verwirrend. Beispielsweise dieser französische Polizist, steht mal auf der Lohnliste der Bösen, verrät dann aber gegen kaltlächend deren Aufenthaltsort, auch die Militärs verhalten sich mal hü und mal hott. Auch warum die bösen mit der CTX Droge eine ganze Stadt junkifizieren wollen, den Abhängigen sich um 90° verdrehte Augenlider wachsen und seit wann liegt Bastia bei Bordeaux, das Nest ist doch auf Korsika?? Fragen über Fragen und keiner antwortet.
Anscheinend hat dann ja noch Gott und die Welt und Film umgeschnitten, besser ist er aber wohl nicht geworden. Jedenfalls darf Seagal mal wieder den Leiter einer Spezialeinheit mimen, deren Mitglieder aussehen wie kleine Jungs, sich auch so benehmen, ergo die ersten Filmminuten nicht überlegen und so darf munter zur Rache geschritten werden. Sein Bauchumfang ist scheinbar nochmal voluminöser geworden und da ist es auch kein Wunder mehr, das seine Kämpfe immer kürzer und hektischer geschnitten werden (Man achte nur auf seinen Gesichtsausdruck im Kampf gegen die Oberkillerin, köstlich), der Schwerpunkt liegt da mehr auf Schußwechsel und ein wenig Messereinsatz und artet sogar im Showdown zu einem kleinen Krieg aus, in dem amerikanische Einheiten kompromißlos Infizierte in den CTX Himmel pusten. Der Film spielt zwar vorgeblich in Frankreich, aber sollten nicht die dortigen Kräfte ein gewisses Mitspracherecht haben?
So schlecht wie alle finden ist Attack Force jetzt auch nicht, immerhin wirds nie langweilig, die FSK 18 Ausgabe hinterläßt kräftige Blutspuren, Actionliebhaber werden jedenfalls ganz gut bedient. Wenn jetzt noch ein vernünftiger, nachvollziehbarer Schnitt dagewesen wäre, hätte das ganze sicher mehr Sinn gemacht, so muß man eben damit leben was ein paar Stümper aus dem Schneideraum veröffentlicht haben.
4/10