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Die schönste Kindheitserinnerung, die keine war


Kaum Filme habe ich in meiner Kindheit lieber und öfters geguckt, als Joe Dantes "Innerspace" und natürlich "Gremlins". Sehr seltsam, warum mir der dazwischen entstandene "Explorers" dagegen bis heute ein Fremdwort war. Ist er so viel schlechter als die zwei Meilensteine? Nein, zumindest für zwei Drittel seiner Laufzeit. Es geht um drei Jungs, die eine Art fliegende Kugel erfinden, mit der sie geschützt und enorm schnell hinfliegen können, wo sie wollen. Klar geht es für die drei neugierigen Erforscher Richtung Weltall, da sie scheinbar auch von Außerirdischen in ihren Träumen (durch steinzeitliche CGI-Effekte!) kontaktiert werden... 


"Explorers" ist wunderschön typisch Joe Dante und 80er. Allerdings fällt es einem wie so oft schwer, ihn ins Herz zu schließen, ohne kindliche Verbindung zu ihm. Denn vor allem das letzte Drittel, in dem die Aliens eine Gestalt bekommen, ist kaum erträglich und das offene, sequelgeile Ende eine hingerotzte Frechheit. Nichtsdestotrotz macht der Film bis dato Spaß, vor allem Kindern. Die Effekte sind charmant, die Idee gibt Einiges her und die drei Leads sind wirklich Jungs, mit denen sich jeder identifizieren kann. Zumindest mit einem von den drei. Und wer sieht nicht gerne den jungen River Phoenix als Nerd oder wie Ethan Hawke erste schauspielerische Gehversuche unternimmt. Und dabei mag ich persönlich sogar den dritten Jungen am liebsten, aus dem karrieretechnisch in Hollywood leider gar nichts wurde. Vielleicht sogar besser für ihn, aber das ist eine anderes Thema...


Fazit: kein "E.T.", "Gremlins" oder "Goonies", aber mit dem vergleichbaren "Flug des Navigators" kann er mithalten. Ungefährliche Familienunterhaltung, die die Kleinen schon früh auf die Sci-Fi-Schiene bringen kann. Nur das letzte Drittel ist zum Haareraufen daneben. Trotz klasse Make-Up-Effekten und einer ambitionierten Jerry Goldsmith-Musikuntermalung. 

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