Regisseur James Dodson ist bisher kaum in Erscheinung getreten, und "Im Fadenkreuz II" wird seine Popularität wohl kaum zu steigern wissen. Das einzig Interessante an dieser öden DTV-Fortsetzung (der Filmtitel ist so ziemlich die einzige Verbindung zum John Moore-Original von 2001) ist seine brisante, heute mehr denn je aktuelle Thematik des nordkoreanischen Atomprogramms, dem durch eine Handvoll US-Seals Einhalt geboten werden soll.
Was allerdings dann tatsächlich gut 80 Minuten lang über die Mattscheibe flimmert, ist leider ein ganz bescheidener Genrebeitrag, der praktisch in keiner Kategorie zu punkten vermag. Dies fängt mit der ideenlosen "Seek & Destroy"-Story an, die wirklich sowas von 08/15 abläuft, dass schon nach wenigen Minuten akute Einschlafgefahr besteht. Schon die Einführung der klischeebeladenen Charaktere verrät exakt, wer am Ende überleben wird und die entsprechende Medallie einsackt. Ganz selbstverständlich hat auch ein kriegsgeiler General seinen Finger ständig am Abzug und auch der eher auf Umsicht gepolte US-Präsident leistet seinen Saubermann-Beitrag.
Nennenswerte Action bietet "Im Fadenkreuz II" dann leider auch erst in der zweiten Filmhälfte. Wirklich Spektakuläres wird dabei jedoch nicht geboten: Ein paar relativ solide Schiesserreien, eine nette Explosion und ein wenig Stock-Footage sind leider schon alles und defintiv kein Kaufgrund für den Film.
Einen solchen hätte man theoretisch in der Inszenierungsweise ausmachen können. Doch leider schießt sich Regisseur James Dodson hier selbst ins Bein, indem er allzu krampfhaft versucht, den Stil der Scott-Brüder Ridley und insbesondere Tony zu imitieren. Nimmt man noch den kostengünstigen Drehort Ostblock hinzu, so wirkt das Endresultat dieser dreisten Kopieraktion doch ziemlich armselig und peinlich. Egal ob Extrem-Handkamera, nervige blau-gelbe Farbfilter oder eine schier endlose Palette sinnloser Bildeffekte, zu keinem Zeitpunkt will das Ergebnis auch nur im Ansatz harmonisch erscheinen. Im Gegenteil sogar ruft das wirre Schnittchaos eher Frustration hervor - wobei der völlig unpassende, an "Black Hawk Down", "Tränen der Sonne" und co. erinnernde Soundtrack dem Ganzen noch die Krone aufsetzt.
Ganz ok ist abschliessend wenigstens noch die Darstellerriege, in der sich auch einige bekanntere Namen des B- bzw TV-Actiongenres (u.a. Peter Coyote, Glenn Morshower) wiederfinden. Retten können diese den vorliegenden Stuss allerdings auch nicht, da die B-Produktion "Im Fadenkreuz II" vor allem durch die eher unspektakuläre Action, semiprofessionelle Banal-Dialoge und das gekünstelt-verkorkste A-Erscheinungsbild den meisten Kredit verspielt. Meiner Meinung nach nichtmal eine Leihgebühr wert...