Inhalt:
Die Eltern von Launa (Leslie Anne Valenza) und Nikki Romero (Laura Chaves) sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Am 15. Todestag ihrer Eltern wollen sich Launa und Nikki nun an deren Grab auf dem Friedhof treffen. Doch Nikki erscheint nicht. Bereits zuvor hat Launa versucht ihre Schwester per Handy an den Friedhofsbesuch zu erinnern und einen seltsamen Rückruf von einem unbekannten Anrufer erhalten.
Aus Sorge beschließt Launa ihre Schwester, die mit ein paar Freunden einen Campingausflug in die Berge machen wollte, zu suchen. Begleitet wird sie dabei von ihrer Freunden Crystal (Hollis McLachlan) und Gavin (Jonathan Rockett). Dank einiger Unterlagen, auf denen Nikki den Standort des Campingplatzes verzeichnet hat, findet das Trio eben diesen. Allerdings ist dort keiner und die Gruppe entschließt sich Nikki beim Sheriff in der nahegelegenden Ortschaft Halcyon Springs als vermisst zu melden.
Doch Sheriff Jack Stiver (Paul Bugelski) will zunächst nichts unternehmen, da Nikki erst seit drei und nicht fünf Tagen verschwunden und zudem davon überzeugt ist das sich Launas Schwester irgendwo betrunken amüsiert. Launa fällt daraufhin ein das Nikki ihr etwas von einem verlassenen Gefängnis erzählt hat. Stiver schickt die drei Freundenun in Begleitung seines Deputy Buck (Terry Jernigan) los um sich dort nach Nikki umzusehen. Auf dem Weg dorthin soll Buck Mason, der als Wärter in dem Gefängnis gearbeitet hat, mitnehmen, da dieser sich vor Ort auskennt. Mason (DJ Perry) sträubt sich zunächst willigt aber dann ein Launa zu helfen.
Auf dem Weg zu der abgelegenen, verlassenen Halcyon Ridge Stafanstalt trifft die Gruppe auf Curtis (Charles Edwin Powell), den örtlichen Trunkenbold, den Buck mitnimmt um ihn später in der Arrestelle des Sheriffbüros unterbringen zu können (da Curtis besoffen auf der Straße lag und Buck ihn beinahe überfahren hätte). Curtis erzählt der Gruppe vor etwas Bösen was sich in den Wänden des Gefängnises aufhält und nach außen gelangen will. Zudem warnt er davor das das Böse die Seelen der Opfer vergiftet sobald man es an den Wänden lesen würde und der einzige Weg auf Rettung sei sich die Augen auszustechen. Selbstverständlich nimmt keiner Curtis Warnung ernst.
Schließlich erreicht die Gruppe die Wälder hinter denen das Gefängnis liegt und findet dort ein verlassenes Auto. Launa und die anderen müssen den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen (Curtis bleibt beim Polizeifahrzeug, mit Handschellen ans Lenkrad gekettet). Während des Marsches erzählt Mason davon warum das Gefängnis aufgegeben wurde: Eines Tages erhielt einer der Häftlinge ein altertümliches Buch über den Tod von draußen zugeschickt und dreht nach der Lektüre der Schrift durch was am Ende des Tages wiederum zu einem Aufstand der Häftlinge und am Ende der Woche zur Schließung des Strafanstalt führte. Beim Gefängnis angekommen trennt sich die Gruppe um den Komplex nach Nikki und ihren Freunden zu durchsuchen und schon bald stellt sich heraus das man besser auf Curtis gehört hätte...
Meinung:
Es gibt einmal Filme die sich hinziehen wie Kaugummi und die zur Verfügung stehenden Mittel falsch einsetzen oder verschwenden (Legion of the Dead, Army of the Dead) und dann gibt es Filme an die man mit geringen Erwartungen herangeht und sich dann als kleine Genreperlen entpuppen.
Zu letzter Katgorie gehört The 8th Plague.
Besonders im Horrorgenre gibt es unzählige Filme die man sich getrost einmal ansehen kann.
Dieser Film gehört nicht dazu.
The 8th Plague kann man sich entweder ausleihen oder der heimischen Filmsammlung einverleiben.
Regisseur Franklin Guerrero Jr. hat hier einen atmosphärischen, blutigen und gut inszenierten Horrorfilm abgeliefert.
Für Zuschauer die nicht viel mit Filmen anfangen können, die sich langsam aufbauen und erst dann zum Gore- und Splatterteil kommen wäre The 8th Plague wohl nichts.
Freunde von atmosphärischen Horrofilmen im Stil der 70-er / 80-er Jahre dürften hier wohl besser bedient werden.
In der ersten Filmhälfte werden die verschiedenen Charaktere eingeführt und in die Handlung eingeführt.
Sobald die Protagonisten das alte Gefängnis betreten beginnt der Horror (und mit ihm einige sehr gut verstörende Splattereffekte).
In grobkörnigen Bildern vermittelt The 8th Plague eine bedrückende, unwohlige Stimmung (selbst wenn die Handlung am hellen Tag spielt).
Der Soundtrack trägt ebenfalls sehr dazu bei diese Atmosphäre aufzubauen. So ertönen in einigen Szenen als Launa und die Anderen das Gefängnis erkunden verzerrte Töne, die an menschliche Stimmen erinnern.
Dazu kommt das der verlassene Gefängniskomplex eine großartige Kulisse mit seinen leeren Zellen und dunklen Gängen abgibt.
Auch gibt es immer wieder Anklänge an Tanz der Teufel (1981) wenn eine Protagonistin vor etwas Bösem flieht das sich auf sie zubewegt und der Zuschauer dabei die Sicht dieses bösen Etwas einnimmt.
Auch gibt es immer wieder es Aufnahmen und Kameraeinstellungen die das Verlorensein der Protagonisten betonen
The 8th Plague ist allerdings eher kein Zombie- sondern eher ein Besessenenfilm.
Und auch hier finden sich Parallelen zu Raimis Tanz der Teufel: Die bösen Kräfte die von den Opfern Besitz ergreifen stammen aus geraumer Vorzeit und sprechen in einer alten Sprache.
Ein weiterer interessanter Punkt ist wie das Böse die Opfer infiziert: Anstatt durch Bisse werden die Opfer durch ein magisches Symbol, dass an einige der Gefängniswände geschmiert wurde und dieses betrachten, mit dem Bösen infiziert.
So lässt sich The 8th Plague mit 70-er Jahre Horrorfilmen wie Messias des Bösen oder Haus des Schreckens - Blutnacht auf eine Stufe stellen, da auch diese Filme sich Zeit nehmen die Handlung aufzubauen ohne zu langweilen und die Atmosphäre von Anfang an bedrückend und unwirklich gestalten.
Wie bei Messias des Bösen geht es auch um Kräfte die das Ende der Menschhheit herbeiführen wollen was dem Ganzen auch eine apokalyptische Richtung gibt: So gab es unter den Gefangenen eine Gruppe die einen Gott der Finsternis anbetete. Dieser herrschte über die Welt bevor er vom Licht vertrieben wurde. Der Gefangene mit dem Buch gehörte zu der Gruppe deren Ziel es war die Dunkelheit wiederkehren und sich ausbreiten zu lassen.
Zu den Splattereffekten:Diese kommen erst in der zweiten Filmhälfte vor, verkommen aber nicht zum Selbstzweck sondern dienen der Handlung.
Fazit:
The 8th Plague ist Fans von Raimis Tanz der Teufel, 70-er Jahre Horrofilmen und interessierten Filmfans zu empfehlen.
Allerdings sollte man sich die DVD von MIG mit der englischen Tonspur und dt. Untertiteln besorgen, da die deutsche Synchronisation nicht so sehr überzeugt.
Erst ausleihen und dann eventuell kaufen.
(10/10)