Also ich hatte mir den Film schon mit gehobenen Erwartungen angeschaut, war er doch von WWE als bisher bester Film der hauseigenen Filmschmiede beworben worden. Den Flop an den amerikanischen Kinokassen konnte man ja noch den unglücklichen Zeitpunkt der Veröffentlichung ziemlich zeitnah mit Spiderman 3 zuschreiben.
Dennoch hat mich dieser Film enttäuscht. Und im folgenden Review möcht ich auch versuchen deutlich zu machen warum.
Also kurz zur Story: Ein geldgeiler Typ stellt ein Projekt auf die Beine, in dem 10 zum Tode verurteilte Schwerverbrecher auf eine einsame Insel gebracht werden sollen. Diese Insel wurde vorher mit hunderten von Kameras ausgestattet, da dieser Event live im Internet übertragen werden soll. Denn die Verbrecher sollen sich gegenseitig umbringen. Sollten die sich weigern, dann werden sie durch eine Fußfessel samt Bombe in die Luft gejagt. Der geldgeile Projektleiter (man verzeihe mir bitte, das ich mir die Namen nicht gemerkt habe) verspricht sich davon ein unglaubliches Medienereignis, das ihm viel Kohle in die eigene Tasche bringt. Dem Gewinner verspricht er die Freiheit, dazu ein hübsches Taschengeld von einer Million Dollar.
Durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle befindet sich unter den Gefangenen auch Steve Austin, der dieses Spiel eigentlich gar nich mit spielen will.
Wie Steve Austin da rein gekommen is, was seine (Film-)Ehefrau in der Story zu suchen hat und wer am Ende überlebt, das zeigt uns The Condemned in den nächsten gut 100 Minuten.
Also ich denke schon, das man von der Story her einiges hätte machen können. Mich persönlich hat die ziemlich an Battle Royale erinnert, ein Film der mir sehr gefallen hat. Das kann ich von The Condemned leider nicht behaupten, auch wenn ich Wrestling-Fan bin.
Der Film kommt relativ langsam in Fahrt und es dauert ein paar Minuten, bis man endlich den Hauptdarsteller Austin zu Gesicht bekommt, der in seiner Zelle mit einer Ratte spielt.
Steve Austin ist ein Grund, warum ich mir den Film angeguckt habe, aber auch einer, warum dieser Film scheitert. Denn Austin kann einfach nich schauspielern! Anfangs dachte ich mir ja noch, der ist so niedergeschlagen, weil er im Knast sitzt, aber er hat fast im ganzen Film die selbe Mimik im Gesicht. Richtig schlimm wirds jedoch am Ende des Films, als er versucht zu lächeln. Und bei einem Versuch bleibts auch. Sicher gibt es auch ein paar gute Momente mit Austin, als dieser z.B. von den Veranstaltern nach seiner Herkunft gefragt wird, die Antwort sorgte schon für ein Grinsen in meinem Gesicht. Oder als Austin wütend auf Vinnie Jones, der einen anderen "Kandidaten" spielt und sowas wie Austins Gegenspieler sein soll, schaut und ein cooles "Game on!" ablässt. Aber generell ist das Schauspiel von Austin eher ein Trauerspiel.
Ein weiterer Punkt ist, das nicht wirklich Spannung aufkommt. Im Gegensatz zu Battle Royale, wo die Kinder mit einer Waffe losgeschickt werden, hat niemand in diesem Film zu Anfang ein Waffe. Erst als die Veranstalter ein paar im "Spielplatz" abwerfen, da dachte ich mir, jetzt gehts los. Aber statt fetter Kanonen gabs nur einen Bogen samt Pfeile. Wo sind die Knarren aus dem Trailer, dachte ich mir. Nun, diese Knarren gabs auch, aber erst in den letzten 20 Minuten des Films.
So dümpelt der Film langsam vor sich hin, ab und zu wird ma ein Gefangener umgebracht, dem Chef von dem Ganzen geht einer ab, weil die Zugriffzahlen im Internet immer weiter steigen, das FBI schaltet sich ein um diesem Treiben ein Ende zu setzen und mir werden die Augenlider schwerer. Da Austin sich am Anfang des Films weigert mitzuspielen sieht man ihn meist auch nur alleine durch den Dschungel der Insel rennen. Anfangs weiß man auch nicht so recht warum, aber das klärt sich im Laufe noch.
Bis auf Austin is die Schauspielriege auch gar nicht so schlecht, halt so, wie man es von (zumindest mir) unbekannten Darstellern erwartet. Lustigerweise konnte ich das "dreckige, amerikanische" Englisch Austins besser verstehen, als das "saubere, britische" Englisch vonVinnie Jones. Generell werden in diesem Film viele Klischees abgedeckt, sei es der ehemalige britische Agent, der auf die schiefe Bahn geraten is, der drogenvertickende Mexikaner, der eigentlich alles nur für seine Frau getan hat oder der notgeile alternde Deutsche, der in den paar Minuten die er im Film zu leben hat beinah unverständliche Deutsch-Fetzen von sich gibt.
So nähert sich der Film langsam dem Höhepunkt, die Laune des Zuschauers eher dem Tiefpunkt. Auch die letzten paar Minuten, in denen endlich geballert wird und auch ma die eine oder andere dicke Explosion zu sehen ist, rettet da nix mehr.
Ich finde, der Film hätte schon einiges an Potential gehabt, aber vieles wurde verschenkt, auch durch das Holzspiel von Austin. Hätte Austin in diesem Film auch nich mitgespielt, hätte ich ihn mir auch nie angeguckt. Als WWE-Fan werde ich mir sicherlich auch die DVD des Films holen, allen anderen würde ich jedoch abraten. Lieber mal aus der Videothek ausleihen, oder sich gleich Battle Royale holen, der ist um einiges besser, als dieser halbgare Abklatsch. So ist der angeblich beste Film von WWE-FIlms eigentlich der schlechteste, jedoch würde ich mich trotzdem über weitere Filme mit Wrestlern freuen. John Cena und Glen Jacobs haben ja gezeigt, das es auch besser geht.