Was haben wir denn da? Hollywood wagt sich mit Wrestlingprominenz an ein quasi Remake von Battle Royale. Allein schon die Besetzung leg nahe, dass hier mit weit weniger Tiefsinn zu Werke gegangen wird als im Original, das Ganze dann noch mit MTV-Schnick-Schnack "aufgepeppt" und fertig ist... nun, grottenschlecht ist der Film nicht, aber er krankt wie so viele andere neuere Werke an den ueblichen Mainstreamsyndromen.
Die Story ist fuer einen Actionfilm schonmal erstaunlich komplex: Ein leicht groessenwahnsinniger TV-Produzent laesst auf einer Insel im Suedpazifik 10 zum Tode verurteilte Maenner und Frauen aus der ganzen Welt gegeneinander antreten und filmt dieses, um es weltweit live im Internet fuer zahlende Zuschauer zu uebertragen. Wer nach 30 Stunden als einziger ueberlebt, dem winkt die Freiheit.
Hier waere jetzt natuerlich viel Spielraum fuer Medienkritik gewesen, welche allerdings hoechstens halbgar umgesetzt wird. Das haette man sich aber, wie ich bereits erwaehnt habe, mit einem Blick auf die Besetzung denken koennen. Der Film wurde halt fuer das Wrestling-begeisterte US-Publikum gedreht, welches Blut und Morde sehen und eben nicht darueber nachdenken will, ob das jetzt moralisch vertretbar ist oder nicht. Auch wenn vor allem gegen Ende des Films einige Wahrheiten ausgesprochen werden (Menschen stehen halt auf Gewalt, deswegen hat der Produzent eben 40 Mio. zahlende Zuschauer) werden jene durch das obligatorische Happy-End gleich wieder ihrer Wirkung beraubt.
Da der ganze Medienkritik-Kram damit abgehakt waere, kommen wir zum wesentlichen Argument, sich einen Actionfilm anzuschauen. Die Action beschraenkt sich groesstenteils auf Nahkaempfe, geballert wird nur ganz am Schluss ein wenig. Aber auch jene, die sich den Film nur wegen der Pruegeleien ansehen werden enttaeuscht sein, da man durch das wahre Schnittmassaker der sowieso schon hemmungslos uebertrieben verwackelten Bilder kaum ausmachen kann, wer da grad von wem auf's Maul bekommt.
Abschliessend kann man wohl noch erwaehnen, dass sich der Film in Klischees suhlt, angefangen vom boesen, frauenvergewaltigenden Deutschen, der natuerlich als Erster draufgeht (wenn man von dem unsauber ueber den Stahlpfaehlen platzierten Kerl absieht) bis hin zum unverbesserlich guten Ami auf den Zuhause natuerlich die Familie mit Kind und Kegel wartet. Der Score ist meist unpassend bis zynisch. Das Einzige was mich hingegen wirklich beeindruckt hat, war die schauspielerische Leistung von Vinnie Jones, der den abgrundtief hirnkranken Psycho-Sadisten ausserordentlich ueberzeugend verkoerpert.