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Nach "The Marine" mit John Cena, versucht sich nun auch Steve Austin im Genre Action. Mit WWE Films und New Wave schuf Regisseur Scott Wiper (Sterben - Aber richtig!) einen hübsch altmodischen Actionfilm, den man von der Konstellation her eher in die 80er, oder Anfang der 90er Jahre stecken würde. Old School Action ist rar im Hier und Jetzt, somit fährt man auf der selben Schiene wie "The Marine". Verwunderlich ist, dass es tatsächlich zu einer Kinoausstrahlung in deutschen Landen kam, denn "The Condemned" muss man ohne Hemmungen in den B-Bereich einsortieren. Wiper, auch Drehbuchautor, hat hier mit seiner Minimalstory auch einen wunden Punkt getroffen, nämlich die Gewalt in den Medien. Leider wirkt seine Medienkritik hier völlig aufgesetzt, nervt vor allem zum Schluss, als sich sogar die skrupellose Reporterin über dieses Thema auskotzt und uns Menschen zum Sündenbock macht, da wir uns so etwas ansehen. Doch auch im realen Leben ist das nun mal so. Wenn wirklich solch eine Show laufen würde, ich denke dass kaum Einer Hemmungen hätte sich dort gegen einen gewissen Geldbetrag einzuloggen, wir wollen es bloß nicht zugeben.

Das Internet ist der Spielplatz der Welt, denkt sich auch Multimillionär Ian Breckel (Robert Mamonne) und will eine sadistische Hetzjagd auf einer verlassenen Insel live im Internet übertragen. Von vielen Gefängnissen kauft er zehn Gefangene, die zum Tode verurteilt wurden, frei. So fällt ihm auch Jack Conrad (Steve Austin) in die Hände. Um das Ganze interessanter zu machen, holt er sich den psychopatischen McStarley (Vinnie Jones). Insgesamt zehn Todeskandidaten werden auf der Insel ausgesetzt, an ihren Füssen wurden Sprengladungen angebracht, die nach dreissig Stunden explodieren. Nur Einer kann dieses perverse Spiel gewinnen.
Die Idee ist simple, erinnert ein wenig an "Insel der Verdammten", die Grundidee auch ein wenig an "Running Man", kurz gesagt, Wiper kann nicht viel eigene Ideen mit einbringen. Jedoch hat er die passende Kulisse ausgewählt. Die abgelegene Insel kommt nicht nur exotisch daher, sondern bietet auch einige bedrohliche Kulissen wie die zahlreichen Barracken, das Flugzeugwrack oder die Wasserfälle. Es gibt massig Winkel, wo man sich verstecken kann, um seinem Gegener aufzulauern.

Nachdem die Charaktere recht schnell durchgekaut sind, schickt man sie ins Verderben. Jeder will überleben, aber gerade McStarley wird zu einer Bedrohung. Conrad versucht sich aus allem herauszuhalten, kann sich aber auch nicht immer verstecken und muss sich oft seiner Haut erwehren. Dabei kommt es zu einige Zweikämpfen zwischen den Kontrahenten, welche meist old schoolig ausfallen, teils auch spektakulär, aber auch viel zu schnell geschnitten wurden. Die Choreographien übernahm Richard Norton. Doch nicht nur mit den Fäusten malträtiert man sich gegenseitig, sondern auch Messer, Pfeil und Bogen, sowie Schusswaffen kommen zum Einsatz. Nur beschäftigt man sich nebenbei viel zu sehr mit Breckel, seiner Flamme und seinem Team. Dutzende Male diese Unterhaltungen, dass die gesamte Show zu unmenschlich wäre, doch diese Konversationen führen zu nichts. Auch das FBI hat einige Auftritte, um Conrads Vergangenheit zu erklären. Dies alles wirkt ein wenig als Bremsklotz, erst im letzten Drittel setzt Wiper voll auf Action. Gerade das Duell Conrad versus McStarley fällt wirklich ruppig aus, aber der gute Ausgang ist stets ersichtlich.
Wrestler sind keine Edelmimen, wie wir schon bei John Cena und Co sahen, jedoch ist der bullige Steve Austin in seiner Rolle glaubwürdig und auch recht charismatisch. Vinnie Jones gibt einen tollen Psychopaten und Robert Mamonne ein perfektes Arschloch. Insgesamt betrachtet kann man mit den Darstellern zufrieden sein, es sind keine Totalausfälle zu beklagen.

In keinster Weise klug, oder vor Ideen strotzend. Trotzdem kommen hier Fans des Old School Actionfilms auf ihre Kosten. Harte Actionszenen in ordentlichem Maße vorhanden, ein sympatischer Held und eine passende Kulisse. Aber über die lächerliche Medienkritik lässt sich kaum hinweg sehen und auch einige Längen lassen sich bei dieser Laufzeit nicht vermeiden. Trotzdem bin ich froh, dass es in der heutigen Zeit noch Leute gibt, die solche Filme drehen. Hoffentlich sind nicht so Schrotthaufen wie "Wanted" die Zukunft des Actionkinos.

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