Ganze sieben Jahre nach seiner letzten, bereits überzeugenden Regiearbeit "Sterben - aber richtig!" präsentiert Scott Wiper mit "Die Todeskandidaten" einen weiteren, absolut sehenswerten B-Actionfilm. Im Wesentlichen hat man es hier mit einem leicht abgewandelten "Running Man"-Szenario zu tun, das allerdings erwartungsgemäß ohne prominente Starbesetzung auskommen muss und natürlich auch insgesamt nicht wirklich aus dem Schatten des großen Vorbilds hervortreten kann.
Doch "Die Todeskandidaten" kontert mit einem hübsch anzusehenen Südsee-Szenario, einer technisch ausgereiften Inszenierung und knüppelharter Survival-Action. Das Motto heißt: Jeder gegen Jeden, Gnade kann es nicht geben! Denn nur wer als Letzter steht, überlebt das vor einem lüsternen Millionenpublikum im Internet verfolgte Todesspiel "The Condemned". Auch der B-Actionfreund daheim vor dem Fernsehr kann sich eigentlich nicht beklagen. Langweilig wird es nie, auch wenn der Bodycount nicht allzu umfangreich ausfällt. Die dargebotene Action überzeugt mit einer abwechslungsreichen Palette, die von dominierenden, harten Nahkämpfen über Explosionen bis hin zu knackigem Feuerwaffeneinsatz zum Finale reicht. Der Härtegrad stimmt ebenso.
Einen Wehrmutstropfen gibt es dann aber doch: Je weiter die praktisch längenfrei vorgetragene Handlung voranschreitet, desto deutlicher entfaltet sich eine doch sehr aufgesetzt wirkende Medienkritik, die, was beispielsweise den Gesinnungswandel einiger Charaktere betrifft, auch schon innerhalb der Handlung nicht sonderlich glaubwürdig erscheint. "Gut gedacht, schlecht gemacht" kann man da kurz und knapp resümieren.
Das hohe Tempo des summa summarum hoch unterhaltsamen Films wird dadurch jedenfalls kaum tangiert. "Die Todeskandidaten" macht schlicht Laune, und das liegt auch am durchaus überzeugenden Kampf-Teddybären
Steve Austin, der wie eigentich alle Akteure eine recht überzeugende Darbietung abliefert.
Fazit: Harter Kracher für Genrefreunde. Die Abzüge für die wenig überzeugende Medienkriritk und den Storyklau bei "Running Man" kann man verschmerzen...