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„Der Mann vom großen Fluss“ (Shenandoah) ist Eines der Frühwerke des Mannes, dem man aber schon zu dieser Zeit gerade im Westernbereich Dank für die Serie „Rauchende Colts“ schuldete. Andrew MacLaglen machte also schon früh auf sich aufmerksam. Nach seiner Erstlingsarbeit zu einem ganzen Film mit dem ambitionierten Western „McLintock“ (mit den Genregrößen John Wayne u. Maureen O’Hara) kam zwei Jahre später mit „Shenandoah“ (ich mag den Übersetzungstitel einfach nicht) wieder ein für die Zeiten Großprojekt mit der Westerngröße James Stewart als tragende Person.Und wieder gelang es MacLaglen einen wirklich herausragenden Western dieser Zeit zu kreieren.Die Geschichte des Charlie Anderson und seiner sechs Söhne und einer Tochter zu Zeiten des Bürgerkriegs bewegt sich auf dem schmalen Grad, dass sich diese Familie unter der Führung des alleinerziehenden Vaters eigentlich aus dem Krieg heraushalten will, aber durch den Krieg vor der eigenen Tür doch unwiderruflich in die Geschehnisse hereingezogen wird. Dabei sind die eigentlichen Südstaatler politisch gegen die Sklavenhaltung positioniert und wollen eigentlich nur ihr sehr ansehnliches Anwesen bestellen.Und doch wird auch diese Familie unweigerlich Ihren Blutzoll des Bruderkrieges bezahlen müssen. Neben der politischen Linie, die auch nicht konsequent durchgehalten wird, sondern mit zunehmender Zeit mehr und mehr verwässert, ist dieser Western eigentlich durch die Familiendarstellung mit einem herausragenden James Stewart etwas besonderes. Auch mit der Bedienung jeder Menge Klischees behaftet, schafft es die Geschichte den Anschauenden zu fesseln und in die Ereignisse der Familie zu ziehen.Von einem klassischen Western meilenweit entfernt, geht der Stoff eher in die dramatische Darstellung der Bürgerkriegsereignisse. Und doch würde ich den Film gerade durch seinen Familienaufbau mit den waffentauglichen Söhnen und des Rancherwesens der Andersons immer diesem Bereich zuordnen. Dem geneigten Westernfan und vor allem Fans von James Stewart sei dieser Film ans Herz gelegt, aber auch Liebhaber der Erzählungen von amerikanischen Bürgerkriegsgeschichten sei es einen Versuch wert (unter Berücksichtigung des Entstehungsjahres). War für mich James Stewart im Bereich Western schon immer eine wirkliche Größe durch seinen Auftritt in „Winchester 73“, ist mit „Shenandoah“ ein weiteres Highlight dazu gekommen.

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