Als Wes Craven 96 Scream in die Kinos brachte, trat er eine gigantische Horrorfilmwelle los, die bis heute nicht abgeklungen ist. Hunderte Teenies wurden seit dem von dunklen Gestalten abgemetzelt und das seit Scream wieder erfolgreich im Kino. Das Scream trotz allem immer noch seinen einzigartigen Status inne hat, liegt an den gelungen parodistischen Zügen, ohne das darunter der Horror großartig leiden würde. Craven lässt seine Protagonisten munter über Horrorfilme diskutieren und typische Klischees und Verhaltensmuster der Opfer nennen, nur um sie diese dann später selber durchmachen zu lassen.
Drum herum hat er eine simple "Wer ist der maskierte Killer" Story gepackt, die am Ende nett, aber wenig spektakulär aufgelöst wird. Sein Killer ist kein übernatürliches Monster, bekommt auch mal heftig einen über den Deckel und stolpert teilweise tollpatschig durch die Gegend. Scream driftet unter anderem auch deswegen ein wenig in die verwandte Thriller Ecke ab. Dennoch bringt es der Geistermasken-Killer auf einen ansehnlichen Bodycount, wobei auch auf ordentlich Blut nicht verzichtet wird. Doch der rote Lebenssaft ist nicht der größte Unterhaltungsfaktor, zu sehen daran, dass auch die geschnittene Fassung erstaunlich genießbar ist.
Leider baut der Film zum Ende hin immer mehr ab, da er es einfach zu keinem Zeitpunkt schafft, an den enorm starken Beginn heranzukommen. Das Highlight, das Katz und Maus Spiel mit Drew Barrymore, wird also gleich zu Beginn verbraten und dementsprechend enttäuscht wird die Erwartungshaltung im laufe des Filmes.
Die Darsteller, sowie die bereits angesprochene Parodie des Genres halten den Film aber auf ansprechendem Niveau. Das frische Ensemble um Neve Campell, unterstützt durch etwas bekanntere Darsteller, wie z.B. Courtney Cox Arquette spielt durchgängig weit über dem Horrorfilmdurchschnitt.
Fazit: Unterhaltsamer Horror/ Thriller mit gelungenen parodistischen Zügen. Leider letztlich nicht so gut, wie es der Anfang erhoffen lässt. Scream ließ das Horrorkino durch frische Ideen neu erblühen und genießt daher zu Recht hohes Ansehen. Da es ihm aber an Spannung mangelt gibt es von mir "nur" gute 7 von 10 Punkten.