Review

Mit " Scream " belebte Horrorregisseur Wes Craven ein totgeglaubtes Genre neu. In den 80er Jahren gab es dutzende Slasherfilme in allen möglichen Varianten, doch ab anfang der 90er starb diese Filmart sehr schnell aus. Craven ließ das Genre nicht nur wieder aufleben, sondern modernisierte es gleich nebenbei. Die Story schrieb Kevin Williamson, welcher auch später " Ich weiss was du letzten Sommer getan hast " abdrehte. " Scream " löste eine wahre Slasherwelle aus, es gab haufenweise Kopien, aber auch hier gilt, das Original bleibt das Beste. Bis heute drehte Craven noch zwei Sequels und Miramax Dimension fuhren durch ihn horente Gewinne ein. Heute ist es um Craven nicht mehr so gut bestellt, " Verflucht " war der reinste Flopp, " Red Eye " wollten auch nicht so viele Zuschauer sehen und überhaupt finde ich, er sollte beim harten und blutigen Horror bleiben. Das lag ihm schon immer am besten. Auch damals mit " Nightmare " revolutionierte er das Horrorgenre.
Story:
In einer kleinen Gemeinde bricht eine brutale Mordserie aus. Davon betroffen ist auch die Schülerin Sidney Prescott ( Neve Campbell ), denn auch ihre Mutter fiel einem Mörder zum Opfer, dies ist nun schon ein Jahr her. Doch wer ist der Serienkiller ? Sidney´s Vater ist kurz darauf auch spurlos verschwunden. Die Ermittlungen der Polizei läuft auf Hochtouren, doch ein paar Jugendliche ( Matthew Lillard, Rose McGowan, Skeet Ulrich ) lassen es sich nicht nehmen, eine große Party in einer einsamen Villa zu feiern. Doch genau auf eine solche Gelegenheit hat der unbekannte Killer gewartet und schlägt gnadenlos zu. Sidney wird blad wieder mit der Vergangenheit konfrontiert.

Nicht nur eine Modernisierung des Slashergenre stellt " Scream " dar, sondern hat auch eine der besten Stories im Slasherbereich zu bieten. Trotz der Einführung vieler Charaktere, schafft es Craven in die Tiefe zu gehen und dabei weder Humor noch Horror zu vernachlässigen. Eine richtig originelle Geschichte sollte man nicht erwarten, aber es ist deutlich mehr vorhanden als bei den durch die Slasherwelle entstandenen Filme. Das Motiv der Killer hält sich in Grenzen und wirklich viel erklären tut Craven hier nicht, aber der Film funktioniert in allen Punkten. Trotz viele Dialoge kommen keine Längen auf und der Horror präsentiert sich hier auch als solcher, nämlich gnadenlos und blutig. Auch der Humor ist weit ausgedehnt, lässt " Scream " aber nie zur Parodie werden. Die vielen Sätze in denen es um Filme geht, lässt die Herzen der Filmfans höher schlagen und Craven verbeugt sich hier nochmal vom damaligen Gründer des Slashergenres und das war John Carpenter mit " Halloween ".
Nur einen der Mörder kann man hier ziemlich leicht entlarven, oder es zumindest erraten, aber der Film hält trotzdem noch viele Überraschungen parat. Neu ist auch der Telefonterror, mit dem der Killer seine Opfer immer zuvor belästigt.
Der Bodycount ist nicht arg hoch, doch die Morde und auch der komplette Film ist mordsmäßig spannend und packend inszeniert. Wenn es ums Morden geht, wird " Scream " auf einmal bitterernst. Gemordet wird größtenteils mit dem Messer, viele Morde geschehen auch nur im Off, oder sind nur halb zu sehen, dafür hält Craven bei anderen wieder voll drauf, wie zum Beispiel der Kehlenschnitt, oder als dem Mädchen der Kopf durch das Garagentor zerquetscht wird. Ansonsten wird Erstochen, aufgeschlitzt und das blutige Resultat bekommt der Zuschauer immer zu sehen. Den Deutschen war das Ganze mal wieder zu rabiat, nun steht der Film auf dem Index. Das Finale präsentiert sich sehr lange und actionreich und auch die Tatsache, das hier zwei Killer am Werk sind, ist völlig neu.
Richtig gute Darsteller runden das Ganze ab. Neve Campbell macht einen sehr guten Job und auch sonst sind die typischen 08/15 Charaktere nur bedingt gegeben. Sonst sind fast nur Jungdarsteller am Werk, außer Courteney Cox als nervige Reporterin Gale Weathers und David Arquette als Deputy Dewey Riley. An bekannten Jungdarstellern sind Matthew Lillard, Jamie Kennedy, Skeet Ulrich und Rose McGowan zu sehen.

Fazit:
Ein absoluter Höhepunkt in der Geschichte des Slasherfilms. Sogar die Story überzeugt, genauso wie die glaubwürdigen und prominenten Darsteller. Der Score von Marco Beltrami ist weltklasse, die Atmosphäre sehr unheimlich. Der ganze Film kommt ohne Längen aus, trotz viele Charaktere und bietet einige sehr blutige Szenen. " Scream " ist verdient ein Kultfilm und man sollte unbedingt als Fan oder Nichtfan mal reinschauen.

Details
Ähnliche Filme