Review

Sicherlich einer der überschätzesten Filme der jüngeren Kinogeschichte!

Angesichts der Popularität dieses Mischlings aus Slasher und Thriller ein Verdikt, daß begründet werden muß.

Also: Im Endeffekt hat der Drehbuchautor Kevin Williamson, selbst bekennender Bewunderer vieler klassischer Slasher-Filme, die im Film zitiert respektive parodiert werden, nur eines geleistet: Nämlich das Wissen des Rezipienten von Slasher-Filmen um deren Konventionen und stereotypen Handlungsschemata quasi selbstreflexiv in den Plot des Filmes zu integrieren.
Postmodern nennt man das dann im Feuilleton.

Da stellt sich allerdings die Frage, ob es eine so revolutionäre Erkenntnis ist, daß Slasher-Flicks narrativ recht simpel gestrickt sind.
Darüber hinaus gehen Williamson und Regisseur Wes Craven die ironische Brechung der Stereotypen doch recht plump an und lassen eigentlich nur die Protagonisten ständig darüber räsonieren, was jetzt in einem Horror-Film zu tun wäre. Vom schrecklich oberflächlichen Name-Dropping mal ganz zu schweigen.

Im Prinzip hat Craven das, wofür dieser Film hochgelobt wird, nämlich den meta-fiktionalen Bruch, schon im phantastischen "Wes Craven's New Nightmare" antizipiert, dort nur wesentlich subtiler und stilvoller.

Denn das größte Manko von "Scream" ist einfach seine Atmosphäre. Zwar verweist Williamson stets auf die Filme, die er als Vorbilder angibt, visiert aber nie deren "dreckige" Atmosphäre an. Vielmehr wirkt "Scream" steril und aseptisch wie die ganzen Soap-Operas, aus denen sich ja auch die meisten der Darsteller rekrutieren.

"Scream" ist letztlich nicht mehr als ein geschwätziger Perlweiß-Thriller, der unter der hippen Oberfläche lediglich zahnlose und affirmative Mainstreamkost bietet. Daß diese Masche dann von Williamson und Craven höchstpersönlich mit zwei uninspirierten Sequels ausgeschlachtet wurde, ist da eigentlich nur konsequent.

2/10 Sternen

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